Die meisten Menschen naschen Schoggi, weil sie gut schmeckt und glücklicher macht. Doch was geschieht tatsächlich beim Verzehr von Schokolade im Körper?
Schokolade
Schokolade wird oft als Glücklichmacher bezeichnet, aber stimmt das wirklich? - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Schokolade enthält zahlreiche wichtige Nährstoffe aus der Kakaobohne.
  • Die Konzentration ist jedoch zu gering, um wirklich Glücksgefühle hervorzurufen.
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Schweizerinnen und Schweizer sind wahre Schoggi-Fans. Beim europäischen Schokoladenverzehr liegen sie an der Spitze – noch vor Deutschland. Laut Fachverband verzehrt die Schweizer Bevölkerung elf Kilogramm Schokolade pro Kopf und pro Jahr.

Doch was macht die ganze Schokolade eigentlich im Körper? In erster Linie sorgt sie natürlich durch ihren hohen Zucker- und Fettgehalt für zusätzliches Hüftgold.

Essen Sie oft Schokolade?

Eine 100-Gramm-Tafel Schokolade deckt etwa ein Viertel des gesamten Tagesbedarfs. Dies bedeutet auch: Die vielen gesundheitlichen Vorteile der Kakaobohne kann Schokolade nicht wirklich entfalten. Dazu sind die normalerweise verzehrten Mengen zu klein.

Die Mineralstoffe in der Kakaobohne

Kakao enthält viele wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Letzteres hat beispielsweise eine entzündungshemmende Wirkung. Es reguliert die Herzfunktion, fördert die Muskelgesundheit und senkt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Kakao
Kakao ist reich an essenziellen Mineralien und Mikronährstoffen, darunter Eisen, Kalzium und Magnesium. - Depositphotos

Eisen ist wichtig für ein gesundes Blutbild. Gerade Frauen leiden häufiger unter Eisenmangel, weil sie durch die monatliche Menstruation viel Blut verlieren.

Doch Schokolade ist nicht unbedingt der beste Eisenlieferant: Gemüse wie Spinat liefert noch mehr Eisen – und das ganz ohne Kalorien. Gut zu wissen: Dunkle Zartbitterschokolade hat einen höheren Anteil an Kakaobohnen als helle Milchschokolade. Darum enthält sie auch entsprechend mehr Mineralstoffe, die dem Körper guttun.

Schokolade: Alleskönner Flavonoide

Als Flavonoide werden bestimmte Antioxidantien bezeichnet, die auf natürliche Weise in Pflanzen vorkommen. Eine Untergruppe dieser Flavanoide sind die reichlich im Kakao vorhandenen Flavanole.

Diese haben zahlreiche positive Wirkungen im Körper. So fördern sie die Durchblutung des Gehirns und verbessern die Elastizität der Gefässwände.

Schokolade
Schokolade gibt es in vielen Formen und Geschmacksrichtungen. - Depositphotos

Insgesamt können die antioxidativen Flavanole die Herzgesundheit positiv beeinflussen und typische Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes reduzieren. Allerdings gilt auch hier wieder: Diese Wirkung ist vor allem theoretischer Natur.

Um ausreichende Mengen zu konsumieren, müssten Sie sehr viel Schoggi essen. Und dies führt dann wieder zu negativen Begleiterscheinungen, die die positive Wirkung zunichtemachten.

Wachmacher Theobromin

Ähnlich wie das Koffein im Kaffee und Tee hat das Theobromin in der Kakaobohne eine wachmachende Wirkung. Tatsächlich trägt der Kakaobaum den offiziellen Namen Theobroma cacao und weist so auf die Bedeutung dieses Alkaloids hin.

Als Wachmacher funktioniert Theobromin vor allem bei sehr dunkler Schokolade. Hier ist der Theobromingehalt am höchsten und zugleich enthält Zartbitterschokolade nur wenig Zucker.

Theobromin
Das Theobromin in der Kakaobohne wirkt ähnlich aufweckend wie das Koffein in Kaffee und Tee. - Depositphotos

Allerdings gibt die Schoggi keinen mit Kaffee vergleichbaren Kick. Es gibt jedoch leckere Kombis, die Kaffee und Schokolade in Pralinen und Schokoriegeln vereinen.

Wichtig: Der Mensch verträgt Theobromin in relativ grossen Mengen, doch für Hunde und Katzen kann eine Überdosis giftig und hochgefährlich sein. Der tierische Organismus kann den Stoff nicht richtig abbauen. Füttern Sie Ihrem Haustier darum lieber keine Schoggi, sondern lieber ein spezielles Leckerli für Hund oder Katze.

Die positive Wirkung von Tryptophan

Und was ist mit Schokolade als Stimmungsaufheller? Tatsächlich enthält die Kakaobohne eine Aminosäure namens Trpytophan.

Diese wird im Körper zu Serotonin umgewandelt, dem sogenannten Glückshormon. Allerdings gilt auch hier wieder, dass die durchschnittlich konsumierten Mengen zu gering sind, um tatsächlich eine Wirkung zu erzielen.

Tryptophan
Tatsächlich beinhaltet die Kakaobohne Tryptophan, eine Aminosäure, die im Körper zu Serotonin, auch bekannt als das Glückshormon, umgewandelt wird. - Depositphotos

Letztendlich ist es ein ganz anderer Stoff, der für Glücksgefühle sorgt: der süsse Zucker. Er sorgt zumindest kurzfristig für das berühmte «Sugar High». Anschliessend kommt jedoch der Crash, denn die Wirkung hält nicht lange an.

Fazit: Tatsächlich enthält die Kakaobohne zahlreiche Stoffe, die eine positive Wirkung im Körper auslösen könnten. Allerdings reichen die Mengen meist nicht aus. Darum bleibt letztendlich nur die positive Wirkung, die Genuss ganz allgemein auslöst.

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