Wenn jeder Schluck schmerzt

Im Hals kratzt es und jeder Schluckvorgang ist auf einmal mit Schmerzen verbunden. Beim Versuch zu sprechen kommt nur ein heiseres Krächzen über die Lippen: Von Halsschmerzen wird in den Wintermonaten fast niemand verschont. Manchmal treten sie als Teil einer Erkältung in Erscheinung, manchmal sind sie Symptom einer schwereren Erkrankung. Nur selten treten Halsschmerzen ohne weitere Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen auf.

Meist werden Halsschmerzen von Viren ausgelöst, die vor allem im Winter leichtes Spiel haben. Die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und das Immunsystem ist allgemein schwächer. Meist gelangen die Viren durch eine Tröpfcheninfektion in den Körper, werden beispielsweise beim Niesen oder Husten eingeatmet.

Sie gelangen beim Einatmen in den Rachenraum, wo sie sich in den Schleimhäuten einnisten und eine Entzündung (Pharyngitis) verursachen. Befallen sie die Stimmbänder, kommt es zu einer Laryngitis mit starker Heiserkeit. Sind die Mandeln betroffen, spricht die Medizin von Tonsilitis.

In seltenen Fällen lösen bakterielle Infektionen Halsschmerzen aus. Daneben können Halsschmerzen Vorboten einer schweren Erkrankung wie Scharlach oder Diphterie sein. Klingen sie nach einigen Tagen nicht ab oder verschlimmert sich der Zustand, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Normale Halsschmerzen lassen sich gut mit Hausmitteln behandeln. Ganz wichtig dabei: viel trinken. Dies hält die Schleimhäute feucht und verhindert eine weitere Ausbreitung der Viren. Ideal geeignet sind Heilkräutertees mit entzündungshemmender Wirkung, z.B. Salbei, Fenchel oder Kamille.

Das vielgepriesene Gurgeln ist wenig zielführend, denn die Flüssigkeit gelangt nicht in den tieferen Rachenbereich, wo sie hinmuss. Möchten Sie nicht ständig trinken, können Sie auch inhalieren. Geben Sie dazu einige Tropfen konzentrierte Kamille in eine Schüssel heisses Wasser. Neigen Sie den Kopf über die Schüssel und decken Sie ihn mit einem Tuch ab. Atmen Sie aufsteigende Dämpfe tief ein, damit die Tröpfen in den Rachen gelangen.

Daneben erhalten Sie in Drogerien und Apotheken eine grosse Auswahl an Halsbonbons, die ebenfalls für Feuchtigkeit im Rachen sorgen.

Viele Menschen neigen bei Halsschmerzen und Heiserkeit zum Räuspern. Dies reizt die Stimmbänder jedoch noch mehr. Unterlassen sie ständiges Räuspern, so schwer es Ihnen auch fällt.

Bei Halsschmerzen gilt die Weisheit «Schweigen ist Gold» ganz besonders. Halten Sie also nach Möglichkeit den Mund, damit die Rachengegend geschont bleibt. Lässt sich das Sprechen nicht vermeiden, sprechen Sie in der normalen Lautstärke, auch wenn Sie unangenehm krächzen. Flüstern strapaziert die Stimmbänder nämlich stärker als das normale Sprechen.