Beim Wort Süssholzwurzel denken Sie zuerst an Lakritz? Aus gutem Grund, denn die Süssigkeit wird aus ihrem Saft hergestellt. Es gibt auch Arzneimittel auf Basis dieser Pflanze.
Die Süssholzwurzel kann bei Erkältungskrankheiten helfen.
Die Süssholzwurzel kann bei Erkältungskrankheiten helfen. - David-Wolfgang Ebener/dpa

Fast noch mehr als bei anderen Süssigkeiten gilt bei Lakritz: nur in Massen naschen. Denn der Süssholzsaft, aus dem die Süssigkeit hergestellt wird, enthält Glycyrrhizin. Nimmt man diesen Stoff in grösseren Mengen zu sich, drohen unerwünschte Folgen: ein erhöhter Blutdruck, Wassereinlagerungen im Gewebe und Muskelschwäche.

Hustentee mit Süssholzwurzel ist kein Problem

Doch in der Süssholzwurzel an sich stecken auch Inhaltsstoffe, die der Gesundheit helfen. Sie können etwa bei einer Erkältung das Abhusten erleichtern. Süssholzwurzel ist deswegen oft in Hustentee oder -saft enthalten.

«Hier ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis deutlich positiv», sagt Christian Schulze, pharmazeutischer Biologe an der Universität Greifswald. «Husten hat man in der Regel nicht länger als ein bis zwei Wochen. Wenn man nun in dieser Zeit jeden Tag eine Tasse Tee mit Süssholz zu sich nimmt, reicht das nicht aus, um eine toxische Wirkung hervorzurufen.»

Deswegen ist Süssholz bei Erkältungskrankheiten durchaus empfohlen, insbesondere in Kombination mit anderen pflanzlichen Arzneimitteln.

Früher auch Hilfe bei Sodbrennen und Magenbeschwerden

Übrigens: Früher wurden Süssholzpräparate auch bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündungen eingesetzt. Verantwortlich für die Wirkung waren dabei die in Süssholz enthaltenen Schleimstoffe, wie der Lübecker Ernährungswissenschaftler Prof. Martin Smollich erklärt. Diese Präparate sind allerdings mittlerweile an ihre Grenzen gestossen: «Da die Wirksamkeit im Vergleich mit modernen Arzneimitteln aber nur sehr gering ist, wird Süssholzwurzel heute nicht mehr therapeutisch verwendet.»

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