In unserem Gehirn laufen tagtäglich automatisierte Gedankenmuster ab. Wie Sie diese durchbrechen und verändern können, erfahren Sie hier.
Mann vor Sonnenuntergang.
Jeder Gedanke erzeugt eine «Datenverbindung» in Ihrem Gehirn. - unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unser Gehirn besteht aus Billionen von vernetzten Synapsen.
  • Jeder einzelne Gedanke führt zu einer neuronalen Vernetzung.
  • Diese Vernetzungen können wir selbst stärken oder auslöschen.

Fällt es Ihnen leichter, positiv oder negativ zu denken? Der Grossteil der Menschen denkt tagtäglich überwiegend negativ. Gerade einmal drei Prozent der rund 60'000 Gedanken, die wir täglich denken, sind aufbauend und positiv.

Wenn wir unser Gehirn also täglich auf dieses negative Denkmuster hintrainieren, ist es nicht verwunderlich, dass es uns viel einfacher fällt, negative Gedanken zu produzieren, als positive.

Unser Gehirn besteht aus Billionen von vernetzten Synapsen. Mit jedem einzelnen Gedanken, den Sie denken, wird eine neue Synapse vernetzt in Ihrem Gehirn.

Dies weiss man heute, dank der modernen Gehirnforschung. So wird also mit jedem gedachten Gedanken eine neue, synaptische Verbindung hergestellt. Mit den Jahren entwickeln Sie so ein bestimmtes Denkmuster, woraus wiederum ein automatisiert ablaufender Prozess entsteht.

Also jedes Mal, wenn Sie denken: «Ich schaffe das nicht», «Ich kann das nicht», «Ich habe Angst» – wächst in Ihrem Gehirn eine neue, synaptische Verbindung, in der diese Informationen gespeichert werden.

Jedes Mal, wenn Sie diesen Gedanken erneut denken, wird diese Verbindung gestärkt. Und dies jeden einzelnen Tag aufs Neue.

Ihr Gehirn wird leistungsfähiger, Negativität zu empfinden

Je mehr negative, angsteinflössende Gedanken Sie also denken, umso mehr stärken Sie genau diese «Datenautobahnen» in Ihrem Gehirn. Ihr Gehirn wird also mit jedem einzelnen dieser Gedanken leistungsfähiger darin, Negativität und Angst zu empfinden. Und zugleich verlernt es zunehmend, positive Gedanken zu produzieren.

Frau vor Sonnenuntergang.
Je positive Gedanken Sie denken, desto stärker vernetzen sich diese Muster dauerhaft in Ihrem Gehirn. - unsplash

Durch permanentes, sorgenvolles Denken haben Sie also Ihr Gehirn so vernetzt, dass es Ihnen mittlerweile viel einfacher fällt, negative, sorgenvolle und angstvolle Gedanken zu haben, statt positive, aufbauende und ermutigende Gedanken.

Vergleichbar mit Muskeltraining

Man kann sich das vorstellen, wie das Bizeps-Training im Fitnessstudio. Trainieren und stärken Sie immer nur den linken Arm (der hier für negative Gedanken steht), und den rechten (positives Denken) lassen Sie ausser Acht, dann werden Sie auch automatisch den linken Arm verwenden, um zum Beispiel die schwere Einkauftasche zu tragen.

Mit dem rechten, untrainierten Arm wäre das doch viel mühsamer und anstrengender.

Genau so verhält es sich mit unseren Gedanken. Wozu mühselig positiv und ermutigend denken, wenn die negative, angsteinflössende Denkweise doch von ganz allein passiert?

Unser Gehirn ist glücklicherweise veränderbar. So ist es möglich, durch mentales Training, diese Denkmuster zu verändern und unser Gehirn neu zu vernetzen.

Werden Sie sich als Erstes bewusst über Ihre Gedanken und die automatisierten Abläufe in Ihrem Gehirn. Sobald Sie ein Denkmuster erkennen, schreiben Sie es bestenfalls direkt auf.

Folgend geht es darum, mehr positive Vernetzungen im Gehirn zu schaffen und die negativen auszulöschen. Sobald sie den negativen Verbindungen kein Futter mehr geben, verschwinden diese ganz langsam von ganz allein. Genau so, wie auch die Bizeps Muskeln wieder verschwinden, wenn Sie sie nicht mehr trainieren.

Gehirnverbindungen, die länger nicht mehr genutzt wurden, lösen sich mit der Zeit automatisch auf und machen Platz für neue neuronale Vernetzungen.

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Artikel verfasst von Marina Persano

Marina Persano.
Marina Persano. - zVg

Die 30-jährige Journalistin und Bloggerin schreibt für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano über Angststörungen, Persönlichkeitsentwicklung und ihre Wege zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben.

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