Viele Menschen sehen sich als Opfer der Umstände. Dabei vergessen sie, dass sie ihr Leben selbst in der Hand haben.
Frau.
Viele Menschen stecken permanent in der Opferrolle fest, ohne es zu bemerken. - unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Oft ist uns gar nicht bewusst, dass wir in der Opferrolle stecken.
  • In der Opferrolle kann es ganz schön bequem sein.
  • Wer jedoch dort drin verharrt, verpasst das schöne Leben.

Wenn wir uns als Opfer anderer Menschen oder des Schicksals ansehen, fühlen wir uns hilflos. Wir baden im Selbstmitleid. Alles ist unfair, gemein, alles scheint sich gegen uns zu richten.

Kennen auch Sie dieses unschöne Gefühl? An folgenden Punkten erkennen Sie, ob Sie im Opfermodus stecken:

- Sie haben das Gefühl, nicht selbst über Ihr Leben bestimmen zu können

- Sie glauben, dass die äusseren Umstände – wie der Chef, der Partner, die Kinder, das Wetter etc. – ihr Leben bestimmen

- Sie sehen immer nur das, was vermeintlich NICHT geht

- Sie schieben ständig allen anderen die Schuld zu, nie sich selbst

- Sie suchen ständig nach Ausreden. Z. B. «Ich kann jetzt nicht joggen gehen, es regnet» oder «Ich kann meinen Traumberuf nicht ausüben, ich bin nicht qualifiziert genug dafür»

- Sie nehmen alles persönlich

- Sie versinken im Selbstmitleid und versuchen gar nicht erst, etwas zu ändern, weil es ja sowieso nicht klappen wird

Der Grund, warum viele Menschen immer wieder oder oft sogar den Grossteil ihres Lebens in dieser Opferhaltung verbringen, ist simpel: Es ist bequem dort. Denn natürlich gibt es auch Vorteile, in der Opferrolle zu sein.

Die Vorteile der Opferrolle

Im Opfermodus müssen wir nichts anderes tun, als zu meckern. Über alles. Wir können ganz bequem den anderen die Schuld in die Schuhe schieben. Wir müssen für nichts die Verantwortung übernehmen. Wir bekommen Mitleid. Unser Leid wird uns von unseren Mitmenschen bestätigt, wir werden getröstet.

Deprimierter Mann.
Mitleid zu bekommen, kann ein schönes Gefühl sein, womit es sich in der Opferrolle gut aushalten lässt. - unsplash

Das kann kurzzeitig für ein gutes Gefühl sorgen. Zudem müssen wir keine Entscheidungen treffen. Wir überlassen sie ganz bequem dem Schicksal, das, wie wir ja denken, sowieso über unser Leben bestimmt. Denn Entscheidungen zu treffen kann emotional anstrengend sein.

Trotz allem ist das natürlich der falsche Ansatz, wenn wir ein erfülltes Leben als Ziel haben.

So kommen Sie aus der Opferrolle raus

Der erste Schritt, um aus der Opferrolle auszubrechen, ist es, erst einmal zu erkennen, dass wir überhaupt drin sind. Oft läuft das nämlich alles so automatisiert ab, dass wir das manchmal gar nicht richtig wahrnehmen.

Grundvoraussetzung Nummer zwei: Wir müssen uns bewusst dafür entscheiden, die Opferrolle verlassen zu wollen und unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Denn wo ein Wille, da ein Weg.

Erkennen, dass wir immer selbst die Entscheidung haben

Oft denken wir ja, wir hätten keine Wahl. Das ist so was von falsch. Wir haben IMMER die Wahl. Jeder Mensch ist selbst für sein Leben verantwortlich. Niemand anderes als Sie selbst haben es in der Hand, wie Ihr Leben verlaufen soll.

Beginnen Sie wieder, Verantwortung zu übernehmen. Lassen Sie nicht andere Menschen die Macht über Sie haben. Sie entscheiden immer selbst darüber, wie Sie sich fühlen möchten.

Das akzeptieren, was wir nicht ändern können

Klar gibt es immer Dinge, die wir nicht ändern können. Das Wetter zum Beispiel, oder das Verhalten anderer Menschen. Versuchen Sie einfach, die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Denn Sie können sie so oder so nicht ändern.

Wofür also wertvolle Energie verschwenden? Nutzen Sie sie stattdessen lieber für Dinge, die Sie weiterbringen.

Selbstvertrauen aufbauen

Wer in der Opferrolle steckt, hat oft auch mit einem geringen Selbstvertrauen zu kämpfen. Stärken Sie es. Wenn Sie sich selbst über sich bewusst sind, dann können Sie mit schwierigen Situationen viel besser umgehen, weil Sie Ihren Wert kennen.

Kritik lässt Sie nicht sofort klein fühlen, sondern Sie können sie annehmen und pragmatisch darüber nachdenken.

Wer den Schritt raus aus der Opferrolle wagt, wird merken: Es macht Spass, sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und nicht mehr andere für alles verantwortlich zu machen.

Sich aus der Komfortzone zu wagen, lässt Sie wachsen, Sie entwickeln sich weiter. Denn solange Sie in der Opferrolle stecken, wird sich in Ihrem Leben nichts ändern. Nichts. Erst wenn Sie diese Rolle verlassen und Selbstverantwortung übernehmen, kann Raum für neue Möglichkeiten entstehen.

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Artikel verfasst von Marina Persano

Marina Persano.
Marina Persano. - zVg

Die 30-jährige Journalistin und Bloggerin schreibt für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano über Angststörungen, Persönlichkeitsentwicklung und ihre Wege zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben.

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