Saunatipps für den Winter

Schon seit Jahrhunderten erfreuen sich die Menschen am kalt-heissen Wechselbad. Die Sauna wurde nicht nur in den nordischen Gefilden gepflegt. Auch die alten Römer wussten das Schwitzbad zu schätzen und richteten unzählige öffentliche Badehäuser mit Laconium (zum Aufheizen) und Frigidarium (zum Abkühlen) ein.

Die sogenannte «finnische Sauna» ist die in Westeuropa am weitesten verbreitete Saunaart. Dabei handelt es sich um eine kleine Holzhütte mit Ofen, der den Raum auf 70 bis 80 Grad Celsius erhitzt. Nach wenigen Minuten arbeiten die Schweissdrüsen des Körpers auf Hochtouren, um die Hitze auszugleichen. Zusammen mit dem ordentlich fliessenden Schweiss werden auch Schmutz und Talg aus den Talgdrüsen geschwemmt und die Haut befreit. Regelmässiges Saunieren führt also automatisch zu einem reineren Hautbild.

Noch wichtiger ist jedoch der Abschluss des Saunierens: Nach 10 bis 15 Minuten in der Schwitzkammer müssen Sie sich draussen abkühlen. Idealerweise geschieht dies auf traditionell finnische Art mit dem beherzten Sprung in einen eiskalten See. In modernen Thermalbädern tut es jedoch auch eine kalte Dusche oder – für Mutige – der Gang in ein eiskaltes Becken zum Abkühlen. Der schnelle Wechsel zwischen Heiss und Kalt bringen die Durchblutung und den Stoffwechsel so richtig in Schwung.

Wer im Winter jede Woche einmal die Sauna besucht, stärkt dauerhaft das Immunsystem. Es ist besser auf plötzliche Temperaturwechsel eingestellt und wird mit der winterlichen Kälte besser fertig. Dazu haben Studien gezeigt, dass das Saunieren die Zahl der weissen Blutkörperchen ansteigen lässt. Somit können sie besser gegen Eindringlinge wie Viren kämpfen.

Dazu wirkt sich die Hitze auf viele weitere Arten positiv aus: Verspannte Muskeln lockern sich und werden wieder besser durchblutet. Die halbdunklen Saunaräume selbst, die oft mit ätherischen Ölen angereicherte Luft und die stimmungsvolle Beleuchtung führen ausserdem zu einem herrlichen Gefühl der Entspannung. Der Stress des Alltags wird vergessen, der Geist kommt wieder zur Ruhe – was sich wiederum positiv auf den Körper auswirkt.

Damit die Sauna ihre wohltuende Wirkung entfalten kann, sind jedoch einige wichtige Tipps zu beachten. So sollte die Sauna niemals mit vollem Magen betreten werden. Der Körper ist dann mit der Verdauung beschäftigt und würde durch die starke Hitze und das Schwitzen überfordert. Ein ganz leerer Magen ist jedoch auch nicht gesund. Am besten ist es, etwa ein bis zwei Stunden vor dem Saunabesuch eine leichte Mahlzeit zu essen.

Durch das Schwitzen geht dem Körper viel Flüssigkeit verloren. Diese sollte möglichst schnell mit Wasser nachgefüllt werden. Dies bedeutet jedoch nicht, einen halben Liter auf einmal zu trinken. Mit dieser Menge kann der Körper nichts anfangen. Besser ist es, nach jedem Saunagang über einen längeren Zeitraum immer wieder kleinere Schlucke zu trinken. Alkohol ist tabu: Er entzieht dem Körper zusätzlich Flüssigkeit.

In der Sauna stets Rücksicht auf andere Gäste nehmen: So ist grundsätzlich ein Handtuch unterzulegen, damit der eigene Schweiss nicht auf das Holz tropft. Manche Leute verwechseln die Sauna mit einer Plauderstube und machen so die Erholung für andere zunichte. Innerhalb der Sauna sollte Stille herrschen. Geschwatzt wird später im Café oder im Schwimmbadbereich des Thermalbades.

Viele Menschen besuchen bei einer Erkältung die Sauna in der Hoffnung, die schnelle Stärkung des Immunsystems möge gesundheitsförderlich wirken. Stattdessen führt die Hitze nun aber zu einer Belastung des Immunsystems, das ganz mit der Bekämpfung der Krankheitserreger beschäftigt ist. Dazu ist es unhöflich gegenüber anderen Menschen, die dem Niesen und Husten in der Sauna ausgesetzt sind. Also lieber warten, bis die Erkältung abgeklungen ist und dann wieder einen herrlichen Wellnesstag geniessen.