Häufiges Schnarchen mit Atemaussetzern kann bei Kindern das Risiko von Bluthochdruck erhöhen. Ärzte klären auf, ob Eltern sich Sorgen machen müssen oder nicht.
Kind schläft Bett
Viele Kinder schnarchen nachts. Kommt das häufig vor, sollte sich ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin dies näher ansehen. - Andrea Warnecke/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schnarchen Kinder an drei oder mehr Nächten pro Woche, sollte ein Arzt sie untersuchen.
  • Häufiges Schnarchen und Atemaussetzer können schwere gesundheitliche Folgen haben.
  • Die sogenannte Schlafapnoe kommt vor allem unter Zwei- bis Achtjährigen vor.

Manche Kinder schnarchen ganz schön laut. Kommt das nur gelegentlich vor, ist das unbedenklich und gar nicht selten: Rund ein Viertel der Kinder ist laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) betroffen.

Schnarchen Mädchen und Jungen jedoch an drei oder mehr Nächten in der Woche und kommen weitere Auffälligkeiten hinzu, sollten Eltern das ärztlich abklären lassen.

Denn das häufige Schnarchen sowie Atemaussetzer im Schlaf können das Risiko für Bluthochdruck erhöhen, bei Kindern wie bei Erwachsenen.

Laut dem BVKJ legen Studien ausserdem nahe, dass die Stimmung, das Immunsystem, der Stoffwechsel und das Herz-Kreislaufsystem durch die Schlafprobleme negativ beeinflusst werden können.

Allergiker und Raucher-Kinder sind anfällig

Besonders anfällig für das Schnarchen seien Kinder mit allergischem Schnupfen, einer Atemwegserkrankung, einem verringerten Muskeltonus, vergrösserten Mandeln und/oder Polypen, mit starkem Übergewicht, einer Mund-Kiefer-Gaumen-Spalte und Trisomie 21.

Kind schläft Kuscheltier Hase
Wenn ein Kind schnarcht, sollte man der Ursache auf den Grund gehen. - Pixabay

Auch Schadstoffe und Zigarettenrauch begünstigten die Aussetzer und das Schnarchen, sagt Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt und BVKJ-Experte.

Schlafapnoe – das sind die nächtlichen kurzen Aussetzer der Atmung – komme vor allem in der Altersgruppe von zwei bis acht Jahren vor, da in diesem Zeitraum die Gaumen- und Rachenmandeln stark wachsen, erläutern die Experten.

Ursache für die Atemaussetzer kann Übergewicht sein, meist sind es vergrösserte Mandeln und Polypen.

Dass eine Schlafapnoe vorhanden sein kann, zeigen körperliche Anzeichen.

Neben dem Schnarchen in drei oder mehr Nächten in der Woche sind Atembeschwerden während des Schlafes, das Schlafen mit überdehntem Nacken, Mundatmung, Kopfschmerzen beim Erwachen und Schläfrigkeit tagsüber damit verbunden, so Hermann Josef Kahl.

Eltern sollten mit ihrem Kind zum Arzt gehen, wenn sie bemerken, dass ihr Kind häufig schnarcht und tagsüber sehr müde ist und/oder auch wenn es Verhaltens- oder Schulprobleme hat.

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