Sie helfen bei der Therapie rheumatischer Erkrankungen. Doch bei längerer Einnahme können Cortison-Präparate die Knochendichte sinken lassen – das hat Folgen.
Wasserglas Hände Pillen
Bei einer länger andauernden Cortison-Therapie kann es mit Blick auf die Knochengesundheit ratsam sein, zusätzlich Vitamin D einzunehmen. - Christin Klose/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Langzeitbehandlung mit Cortison-Präparaten kann zu Osteoporose führen.
  • Eine solche Behandlung sollte unbedingt mit kalziumreicher Ernährung einhergehen.
  • Präventiv sollte regelmässig die Knochendichte geprüft werden.

Eine Langzeitbehandlung mit Cortison-Präparaten kann Osteoporose verursachen.

Vorbeugend sollte solch eine Therapie deshalb von Beginn an von einer kalziumreichen Ernährung und der Gabe von Vitamin D begleitet werden. Das rät die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).

Es ist ausserdem ratsam, regelmässig die Knochendichte zu prüfen. Zusätzlich könnten die behandelnden Ärzte erwägen, Medikamente zu verschreiben, die den Knochenabbau hemmen oder einen Knochenaufbau fördern.

Kurzzeitige Einnahme meist unbedenklich

Glukokortikoide, umgangssprachlich Cortison genannt, werden etwa bei rheumatischen Krankheiten eingesetzt. Bei einem kurzzeitigen Einsatz sind die Präparate nach Angaben der Fachgesellschaft meist gut verträglich. Das gilt auch dann, wenn sie höher dosiert sind.

Bei einer Langzeitbehandlung, also bei einem Einsatz über mindestens drei Monate oder länger, blieben Nebenwirkungen hingegen oft nicht aus. So ist die Abnahme der Knochendichte eine mögliche Folge. Das kann zu Osteoporose führen.

Knie Röntgenbild
Osteoporose ist der Fachbegriff für abnehmende Knochendichte. - Pixabay

Bei 30 bis 40 Prozent der Patienten, die über einen Zeitraum von rund viereinhalb Jahren mit Cortison behandelt wurden, liessen sich zum Beispiel aktuelle oder alte Frakturen nachweisen, schätzt die Fachgesellschaft.

Das Problem: Viele Betroffene spürten die kleinen Knochenbrüche aufgrund der medikamentösen Behandlung kaum oder gar nicht, schildert Mediziner und DGRh-Experte Jan Leipe.

Darum würden sie oft übersehen und nicht behandelt. Die Folge davon sei ein fragiles Skelett, das erneute Frakturen begünstige.

Vorbeugung ist wichtig

«Bereits in den ersten drei bis sechs Monaten der Glukokortikoid-Therapie sinkt die Knochendichte um bis zu zwölf Prozent», beschreibt Leipe. Das unterstreiche, warum es so dringlich ist, einer möglichen Osteoporose vorzubeugen.

Nach Behandlungsende sinkt das Frakturrisiko wieder, es hängt also direkt mit der Cortison-Einnahme zusammen.

Deshalb gilt laut der DGRh: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Kombiniert mit präventiven Massnahmen gegen möglichen Knochenschwund.

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