Die Fitness-App Strava veröffentlicht auf dem Web eine Aktivitätskarte auf der angezeigt wird, wo Menschen überall Sport treiben. Der Haken: US-Soldaten geben so Standorte von Militärstützpunkten in Krisengebieten preis.
Jogging
Beim Joggen tricksen? Würde kaum ein Mann. Dann doch eher fremdgehen. (Symbolbild) - Pixabay

Die Fitness-App Strava ist in die Kritik geraten, weil von ihr veröffentlichte Aktivitätskarten Standort und Nutzung von Militärstützpunkten offenbaren können. Strava zeigt auf seiner «Global Heatmap» anonymisiert, wo Nutzer wie viel trainieren. In Städten gehen einzeln gelaufene oder mit dem Rad zurückgelegte Wege in der Masse unter. Aber in Konfliktgebieten und Wüsten, etwa im Irak oder in Syrien, erscheint die Karte fast vollständig dunkel - mit Ausnahme kleiner Nadelstiche, die sich als Militärstützpunkte identifizieren lassen.

Auf das Problem hatte am Wochenende der australische Student und Konfliktforscher Nathan Ruser hingewiesen. Die US-geführte Koalition gegen den Islamischen Staat kündigte am Montag an, ihre Richtlinien zur Technik-Nutzung in militärischen Einrichtungen als Folge der Enthüllung zu überarbeiten. Bisher war es nicht verboten, Fitness-Tracker mit GPS-Positionserkennung zu nutzen und Daten an den Anbieter hochzuladen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fitness-App Strava veröffentlicht Bewegungsprofile von US-Soldaten in Konfliktgebieten.
  • So können geheime Militärstützpunkte einfach identifiziert werden.
  • Das Pentagon überprüft nun die Nutzung solcher Apps von Armeeangehörigen.
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Problem hätte einfach verhindert werden können

Strava wies darauf hin, dass jeder Nutzer aus der Teilnahme an der «Heatmap» aussteigen könne. Man sei bereit, das Militär dabei zu unterstützen, hiess es. Strava veröffentlicht die Karten seit 2015, die aktuelle, verbesserte Version gibt es seit vergangenem November.

So sieht die Schweiz auf der Strava Heatmap aus.
So sieht die Schweiz auf der Strava Heatmap aus. - Strava Labs
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