Abschalten – warum offline der neue Luxus ist

Immer erreichbar auf allen Kanälen: der ganz normale Wahnsinn im Büro. Hier erfahren Sie, wie es auch anders geht.

Frau trinkt Kaffee — Einfach mal einen Kaffee trinken, ohne auf das Smartphone zu schauen, fällt vielen schwer. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

Abschalten ist wichtig, um fokussiert zu arbeiten.
Gönnen Sie Ihrem Gehirn Pausen.
Mit einfachen Mitteln erreichen Sie mehr Zeit und verbessern Ihren Fokus.

Mal kurz ein paar Mails checken, dem Arbeitskollegen im Chat antworten und dann wieder volle Konzentration auf die Excel-Datei, auf die die Chefin schon seit 30 Minuten wartet: Arbeitsalltag in Schweizer Büros.

Leider muss die Exceltabelle noch ein bisschen länger warten, denn der neue Arbeitskollege meldet sich per Video-Call und braucht Unterstützung.

Sicher, die Digitalisierung hat uns viele Vorteile gebracht – vor allem in diesen unruhigen Zeiten.

Information overload?

Wir können alle auf dieselben Dateien zugreifen, auch wenn unser Arbeitsplatz viele Kilometer weit auseinanderliegt. Die Kommunikation war noch nie so einfach, denn mit intuitiv bedienbaren Videokonferenz-Tools ist unser Arbeitskollege nur einen Klick entfernt.

Mit E-Mail, Telefon, Chat, Videokonferenz und Kurznachricht stehen uns so viele Kommunikationsmöglichkeiten wie nie zuvor zur Verfügung. Und wenn wir mal kurz eine Lösung für ein Problem brauchen, dann kann jede Frage mit Hilfe von Google sofort beantwortet werden.

Büroszene — Der digitale Alltag im Büro kann auch mal überfordern. - Unsplash

Dennoch fühlen wir uns manchmal von all diesen digitalen Errungenschaften überfordert. Vor allem dann, wenn alles gleichzeitig passiert. Chatten parallel zum Video-Call ist nicht für jeden von uns problemlos möglich.

Oftmals stehen wir uns dabei auch selbst im Weg, wenn wir doch wieder bei WhatsApp die neuesten Nachrichten lesen oder schauen, was denn auf unseren Social Media Accounts gerade so passiert.

Es wirkt fast so, als hätten wir das Abschalten verlernt.

Manchmal sehnen wir uns einfach danach, in Ruhe und voll konzentriert an unseren Projekten arbeiten zu können. Diesen Luxus sollten wir uns auch für unseren Arbeitsalltag gönnen.

Digitale Entgiftung für Körper und Geist

Nicht nur, wer sich von den vielen digitalen Reizen gestresst fühlt, sollte dringend abschalten. Denn wir brauchen ab und zu diese Momente, in denen wir zur Ruhe kommen.

Sind wir dauerhaft «on air» fehlt uns der dringend nötige Fokus.

Nicht nur unser Körper, auch unser Gehirn braucht mal Pause – auch im Büro. Wir müssen den Kopf frei bekommen, damit wir uns entspannt fühlen. Nur so tanken wir Kraft für neue Herausforderungen und spannende Projekte.

Abschalten im Büro: 5 simple Tipps

Sie wollen im Büro bewusst abschalten und mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben haben? Diese 5 einfachen Tipps helfen Ihnen dabei.

1. Lassen Sie Ihr privates Smartphone zu Hause

2. Sperren Sie mit Add-Ons für den Browser Ihre privaten Social Media Accounts

3. Verzichten Sie auf Push-Nachrichten am PC, Tablet und Diensthandy

4. Kontrollieren Sie nur zweimal täglich Ihre Mails

5. Legen Sie Zeiten fest, in denen Sie nicht erreichbar sind

Wichtig: Delegieren Sie die Verantwortung nicht an Ihren Arbeitgeber, sondern werden Sie selbst aktiv. Sprechen Sie mit Ihren Kollegen und machen Sie gemeinsam Vorschläge für einen gesunden Umgang mit den digitalen Helfern.

Der bewusste Einsatz der technischen Hilfsmittel kann plötzlich mehr Zeit für die wesentlicheren Dinge bringen. Damit steigt nicht nur Ihre Zufriedenheit, sondern der Stress nimmt ab und Sie können sich auf das konzentrieren, was Ihnen wirklich wichtig ist.

Was sind Ihre Strategien gegen die Informationsüberlastung?

Zum Autor: Grigor Nussbaumer ist seit 2002 Autor, Unternehmer und Business Coach. In seinen ganzheitlichen Beratungen begleitet er Menschen und Unternehmen, die ihr volles Potenzial entfalten wollen. Folgende Themen gehören zu seinem Spezialgebiet: Selbstverwirklichung, Berufung leben, Unternehmertum, Stress bewältigen und Mindset Training.