Die Hochpreisinsel Schweiz lässt sich auch von Familien mit einem kleinen Ferienbudget entdecken und ausgiebig geniessen. Man muss ja nicht immer im Hotel logieren.
tcs camping
Naturidylle: Der TCS Campingplatz in St. Moritz ist einer von 406 Schweizer Campingplätzen.
Der Aufenthaltsraum in der Gstaader Jugendherberge, Bild: zvg/sjh.ch
Der Aufenthaltsraum in der Gstaader Jugendherberge, Bild: zvg/sjh.ch
Einer der vielen originellen Bed and Breakfast-Betriebe in der Schweiz: Das Floatinn, Bild: zvg bnb.ch
Einer der vielen originellen Bed and Breakfast-Betriebe in der Schweiz: Das Floatinn, Bild: zvg bnb.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wer in der Schweiz Ferien macht, muss nicht zwingend das ganz dicke Portemonnaie mitführen.
  • B&Bs, Campingplätze, Jugendherbergen etc. gehen bei den Debatten um die Hochpreisinsel Schweiz oft vergessen.

«Hotelketten sehen auf der ganzen Welt gleich aus. Ob in Berlin, Mailand, Amsterdam oder Zürich: Die Konzepte sind austausch- und kopierbar. Der Erlebniswert bleibt auf Dauer bescheiden.» Das sagt Dorette Provoost, Geschäftsführerin der Organisation Bed and Breakfast Switzerland. Ganz schön mutig, aber nicht ganz aus der Luft gegriffen. Provoost argumentiert weiter: «Unsere rund 1000 B&B-Betriebe in der Schweiz sehen im Gegensatz dazu allesamt unterschiedlich aus. Wir haben Baumhäuser im Angebot, Klöster, Schlösser oder auch Schiffe. Da findet sich für fast jeden Geschmack etwas.»

Für den Sommer empfiehlt sich zum Beispiel ein Aufenthalt in der Jugendherberge Gstaad Saanenland. Sie ist eine Jugendherberge der «Top»-Kategorie und bietet diverse modern eingerichtete Familien- und Viererzimmer. Dazu kommen ein Spielplatz vor dem Haus, ein Spielbereich innen sowie Tischtennis und -fussball in separaten Bereichen. Ein Familienzimmer mit Dusche/WC gibt es bereits ab 49 Franken pro Erwachsenem und Nacht, für die Kinder gelten je nach Alter Fixpreise von gratis bis CHF 25 Franken. Das Frühstück ist wie üblich im Preis inbegriffen.

Natürlich bewegen sich Hotelketten in Metropolen nicht wirklich im gleichen Segment wie B&B-Unterkünfte, sprechen eine unterschiedliche Klientel an. Trotzdem kommt die Botschaft irgendwie an: Wer in der Schweiz Ferien macht, muss nicht zwingend das ganz dicke Portemonnaie mitführen. So findet man bei Bed and Breakfast Switzerland jederzeit Betten ab 50 oder weniger Franken pro Nacht.

Auch im Bereich Verpflegung bieten die «Jugis» in der Regel viel Qualität für wenig Geld. Für 17.50 Franken erhalten SJH-Gäste ein frisch zubereitetes, abwechslungsreiches 3-Gang-Abendessen aus Fairtrade-zertifizierten und regionalen Produkten. Da kann man auch mal getrost auf das Gourmetrestaurant im Fünfsternhotel verzichten.

Vertreter der günstigen Ferienschweiz

Die B&Bs gehören zu den Vertretern einer «preiswerten Ferienschweiz», die in den unzähligen Debatten um die Hochpreisinsel oft übersehen werden. In der Organisation «Parahotellerie Schweiz» sind neben den B&Bs auch die Schweizer Jugendherbergen, alle TCS Campingplätze sowie der Ferienwohnungsanbieter Interhome sowie die Reka Feriendörfer vereint.

«Wir vertreten gemeinsam die Interessen einer qualitätsbewussten Schweizer Parahotellerie und wollen diese mit gezielten Partnerschaften und Aktivitäten fördern», sagt Fredi Gmür, Präsident von Parahotellerie Schweiz. Neben tourismuspolitischen Kooperationen mit nationalen Partnern schliessen die Parahotellerie-Mitglieder auch dienstleistungsbezogene Zusammenarbeitsverträge auf Destinations- und Regionsebene ab. Sei es zum Beispiel mit Bergbahnen, Skischulen oder Ausflugszielen. Das macht die Parahotellerie-Betriebe neben ihren günstigen Preisen zusätzlich attraktiv.

Glamping im Trend

Wenn das Wetter mitspielt, erfreuen sich etwa die TCS-Campingplätze in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Viele von ihnen haben ihre Rahmenprogramme kontinuierlich weiterentwickelt, bieten zum Beispiel kostenlose Animationsprogramme für Kinder oder komfortable und originelle Mietunterkünfte wie Safarizelte, sogenannte Pods (Holzhütten mit Betten) oder Tipis. Auch WLAN gibt es auf allen TCS Campings gratis dazu. «Die Nähe zur Natur, unsere Toplagen, das hervorragende Preis-/Leistungsverhältnis sowie die ungezwungene Atmosphäre sind die besten Verkaufsargumente bei der Kundschaft», sagt Oliver Grützner, Leiter Tourismus & Freizeit beim TCS.

In der Hauptsaison kann eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern inklusive Stellplatz für ein grosses Zelt und Parkplatz für 65 Franken auf einen TCS Campingplatz übernachten. Auch die gediegene Version in einer der sogenannten Glamping-Unterkünfte kann sich preislich gut sehen lassen. Eine Übernachtung ebenfalls in der Hauptsaison für ein Paar im Family Pod für vier Personen, mit Teeküche, Kleider- und Kühlschrank sowie Tisch mit vier Hockern gibt es für 150 Franken.

Jugendherbergen: Attraktive Familienzimmer

Zum Segment von preislich attraktiven Ferien auf hohem Niveau gehören auch die Schweizer Jugendherbergen (SJH). «Viele unserer Jugendherbergen sind bestens auf Familien ausgerichtet. Sie bieten attraktive Familienzimmer, abwechslungsreiche Spielangebote und sind ideale Ausgangsorte für Familienausflüge», sagt Tanja Arnold, CMO & Mediensprecherin der SJH. Um noch attraktiver zu werden für Familien, haben die «Jugis» 2016 ihre Kinderpreise nochmals deutlich gesenkt.

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