Schularbeiten: Wie viel sollten Eltern sich einmischen?
Hausaufgabern sind bei vielen Familien ein schwieriges Thema. Warum Eltern öfter mal locker lassen sollten und wann dringender Handungsbedarf besteht.

Viele Eltern fragen sich, wie sehr sie in die Hausaufgaben ihrer Kinder eingreifen sollten. Studien zeigen, dass zu viel Kontrolle oft negative Folgen hat.
Selbständigkeit fördern statt kontrollieren
Kinder, die bei Hausaufgaben viel Hilfe bekommen, entwickeln meist weniger Selbstständigkeit. Ihre Leistungen in Deutsch und Lesen sind teilweise sogar schlechter.
Unsere Kleinen profitieren davon, wenn sie Probleme zunächst alleine lösen dürfen. So lernen sie, Schwierigkeiten eigenständig zu überwinden und stärker auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.
Eltern sollten deshalb Geduld zeigen und nur helfen, wenn das Kind ausdrücklich darum bittet. Im Alltag ist es sinnvoll, eine unterstützende, aber nicht kontrollierende Rolle einzunehmen.
Weniger ist oft mehr: Qualität statt Quantität
Häufiges Eingreifen kann das Selbstbewusstsein des Kindes schwächen. Es entsteht leicht der Eindruck, die eigenen Lösungen seien nie gut genug.

Vorteilhaft ist es, durch gezielte Fragen zum Nachdenken anzuregen. So vermitteln Eltern Wertschätzung und fördern die Motivation für eigenständiges Arbeiten.
Ein positives Lernumfeld ohne Druck ist das Wichtigste: Lob und Zuspruch stärken das Vertrauen des Kindes in die eigenen Fähigkeiten. Konflikte und Stress rund um Hausaufgaben lassen sich so meist vermeiden; Eltern sollten zuversichtlich bleiben und die Entwicklung des Kindes begleiten, statt aktiv zu Steuern.
Wenn Hilfe notwendig wird
Manchmal brauchen Kinder bei Hausaufgaben jedoch Unterstützung – besonders bei besonderen Lernschwierigkeiten. Dann ist praktische Hilfestellung sinnvoll, sollte aber auch hier ansetzen, Selbsthilfe zu ermöglichen.
Aufgaben gemeinsam zu besprechen, statt direkt zu lösen, stärkt das Lernverständnis nachhaltig. Als Eltern können Sie bei Problemen mit Lehrkräften Kontakt aufnehmen, damit das Kind angemessene Förderung erhält.
Wie erkenne ich, dass mein Kind Probleme hat?
Manche Lernprobleme zeigen sich durch schlechte Noten oder langsames Arbeiten bei den Hausaufgaben. Häufig übersehen Eltern aber auch stille Anzeichen, wie etwa Frust oder Vermeidungsverhalten.
Auffällig ist oft eine plötzliche Unlust auf Schule oder Hausaufgaben. Kinder reagieren wütend, traurig oder werden still, wenn sie überfordert sind.

Hat das eigene Kind Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen, könnte eine Lernschwäche vorliegen. Häufig machen betroffene Kinder viele Rechtschreibfehler, verwechseln Buchstaben oder rechnen auffällig langsam. Auch stockendes Lesen, Auslassen von Buchstaben oder Verwechseln von Zahlen sind Anzeichen.
Was tun, wenn ich eine Lernschwäche vermute?
Eltern sollten dann genau die Probleme ihres Kindes beobachten und notieren. Bei einem Gespräch mit den Lehrkräften können dann Unterstützungsmöglichkeiten besprochen werden. Sie können Empfehlungen und Hilfen geben.
Fachleute wie Ärzte oder Psychologen führen Tests durch und geben klare Diagnosen. Danach werden passende Fördermassnahmen und Therapien empfohlen.