Schularbeiten: Wie viel sollten Eltern sich einmischen?

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Bern,

Hausaufgabern sind bei vielen Familien ein schwieriges Thema. Warum Eltern öfter mal locker lassen sollten und wann dringender Handungsbedarf besteht.

Hausaufgaben Kind
Hausaufgaben sind zum Lernen da – Eltern sollten nur bei dauerhaften Schwierigkeiten eingreifen. - Depositphotos

Viele Eltern fragen sich, wie sehr sie in die Hausaufgaben ihrer Kinder eingreifen sollten. Studien zeigen, dass zu viel Kontrolle oft negative Folgen hat.

Selbständigkeit fördern statt kontrollieren

Kinder, die bei Hausaufgaben viel Hilfe bekommen, entwickeln meist weniger Selbstständigkeit. Ihre Leistungen in Deutsch und Lesen sind teilweise sogar schlechter.

Unsere Kleinen profitieren davon, wenn sie Probleme zunächst alleine lösen dürfen. So lernen sie, Schwierigkeiten eigenständig zu überwinden und stärker auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.

Eltern sollten deshalb Geduld zeigen und nur helfen, wenn das Kind ausdrücklich darum bittet. Im Alltag ist es sinnvoll, eine unterstützende, aber nicht kontrollierende Rolle einzunehmen.

Weniger ist oft mehr: Qualität statt Quantität

Häufiges Eingreifen kann das Selbstbewusstsein des Kindes schwächen. Es entsteht leicht der Eindruck, die eigenen Lösungen seien nie gut genug.

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Schularbeiten sind eine gute Möglichkeit, das eigene Können zu testen. - Depositphotos

Vorteilhaft ist es, durch gezielte Fragen zum Nachdenken anzuregen. So vermitteln Eltern Wertschätzung und fördern die Motivation für eigenständiges Arbeiten.

Ein positives Lernumfeld ohne Druck ist das Wichtigste: Lob und Zuspruch stärken das Vertrauen des Kindes in die eigenen Fähigkeiten. Konflikte und Stress rund um Hausaufgaben lassen sich so meist vermeiden; Eltern sollten zuversichtlich bleiben und die Entwicklung des Kindes begleiten, statt aktiv zu Steuern.

Wenn Hilfe notwendig wird

Manchmal brauchen Kinder bei Hausaufgaben jedoch Unterstützung – besonders bei besonderen Lernschwierigkeiten. Dann ist praktische Hilfestellung sinnvoll, sollte aber auch hier ansetzen, Selbsthilfe zu ermöglichen.

Aufgaben gemeinsam zu besprechen, statt direkt zu lösen, stärkt das Lernverständnis nachhaltig. Als Eltern können Sie bei Problemen mit Lehrkräften Kontakt aufnehmen, damit das Kind angemessene Förderung erhält.

Wie erkenne ich, dass mein Kind Probleme hat?

Manche Lernprobleme zeigen sich durch schlechte Noten oder langsames Arbeiten bei den Hausaufgaben. Häufig übersehen Eltern aber auch stille Anzeichen, wie etwa Frust oder Vermeidungsverhalten.

Auffällig ist oft eine plötzliche Unlust auf Schule oder Hausaufgaben. Kinder reagieren wütend, traurig oder werden still, wenn sie überfordert sind.

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Verzweifeln Kinder regelmässig an den Hausaufhaben, kann eine Lernschwäche vorliegen. - Depositphotos

Hat das eigene Kind Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen, könnte eine Lernschwäche vorliegen. Häufig machen betroffene Kinder viele Rechtschreibfehler, verwechseln Buchstaben oder rechnen auffällig langsam. Auch stockendes Lesen, Auslassen von Buchstaben oder Verwechseln von Zahlen sind Anzeichen.

Was tun, wenn ich eine Lernschwäche vermute?

Eltern sollten dann genau die Probleme ihres Kindes beobachten und notieren. Bei einem Gespräch mit den Lehrkräften können dann Unterstützungsmöglichkeiten besprochen werden. Sie können Empfehlungen und Hilfen geben.

Fachleute wie Ärzte oder Psychologen führen Tests durch und geben klare Diagnosen. Danach werden passende Fördermassnahmen und Therapien empfohlen.

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Kommentare

User #1654 (nicht angemeldet)

Wenn das Kind fragt. Selbstverständlich. Man kann aber klar kommunizieren; mein liebes Kind sollte dich etwas bedrücken, komm zu Mama oder zu Papa - wir sind immer für dich da und helfen wo wir können. Manchmal wisst ihr Kinder vieles besser als die Eltern, aber wir tun dennoch unser Bestes. Die Eltern von damals, sind mehrmals Wissensbereiche wie die heutigen. Das Gute aber ist, alle Eltern lieben ihre Kinder. (Hoffentlich tun das alle, denn Liebe ist das einzige richtige Resultat.)

User #5407 (nicht angemeldet)

Schulaufgabe sind Sache der Kinder die sie selbst erledigen sollen. Dies gleich nach Zvieri essen. Hilfe ja, aber nicht Stundenlang daneben sitzen. Aufgaben nicht gemacht,dann haben die Kinder ein Problem mit dem Lehrer. Ist Lehrreich ist peinlich aber meist passiert das nicht oft. Dies einfach vorab den Kindern klarmachen. Wie was läuft. Hatte nie Probleme und habe drei Kinder.

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