Mein Kleinkind klettert aus dem Gitterbett – was tun?
Wenn das Kleinkind pötzlich anfängt, aus dem Gitterbett zu steigen, versetzt das viele Eltern in Panik. Dabei ist das ganz natürlich und kein Grund zur Sorge.

Wenn Kleinkinder plötzlich damit beginnen, aus ihrem Gitterbett zu klettern, sorgt das oft für Überraschung und Sorge bei den Eltern. Plötzlich steht abends ein kleiner Mensch im Flur oder ruft nach Mama und Papa.
Viele Eltern fragen sich, wie sie nun am besten reagieren: Ungezogenheit ermahnen, Fortschritte feiern oder vielleicht gar unterstützend zur Seite stehen?
Die bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung ist eindeutig: Sicherheit und Nähe sind liebevoll in Balance zu bringen. So geht's.
Dein Kind bewegt sich in Richtung Autonomie
Zeigt dein Kind Kletterversuche, ist das kein Grund für Panik für dich, im Gegenteil. Klettern lernen, wie Motorik üben überhaupt, ist ein wichtiger Schritt für die Selbstständigkeit deines Kleinen.
Da dein Kind noch nicht weiss, dass es durchaus risikobehaftet sein kann, wenn es oben am Gitterbett angekommen ist, ist es deine Verantwortung, dass es das schmerzlos begreift. Genau hier solltest du also ansetzen.
Gitterstäbe entfernen oder Bett anpassen
Bei ersten Kletterversuchen deines Kindes kannst du damit experimentieren, einzelne Gitterstäbe aus dem Bett zu entfernen. So gibst du dem Nachwuchs die Möglichkeit, wenn es denn will, auf diesem Weg sein Bettchen zu verlassen.

Dieser Weg ist vor allem dann der richtige, wenn du das Kinderbett noch länger nutzen möchtest und dein Kind langsam, aber sicher selbstständig wird. Auf diese Weise förderst du einen bindungsorientierten Wechsel ins Kinderbett.
Übergang ins Juniorbett gestalten
Kommt die Zeit, dass dein Kind immer wieder klettert, ist oft ein Gitterbett nicht mehr altersgerecht. Ein Juniorbett, gegebenenfalls mit Rausfallschutz, bietet gleichzeitig Sicherheit und Freiheit.
Das neue Bett sollte bodennah sein, damit dein Kind auch hier bei einem allfälligen Sturz ohne Verletzungen davonkommt. Zusätzlich kannst du einen dicken Teppich oder auch weiche Decken oder Kissen vor das Bett legen, um ein unglückliches Stolpern angenehmer zu machen.
Bleib immer in erreichbarer Nähe
Auch beim Schlafen im offenen Bett braucht dein kleines Kind noch Nähe. Einschlafrituale bleiben wichtig; und auch, wenn dein Kind eigentlich schon in den Traumwelten schweifen sollte, bleib immer aufmerksam und zur Stelle, falls es dich ruft.

Sprich mit deinem Kind über die Veränderung, frage nach seinen Gefühlen und akzeptiere vielleicht auch Ängste. Baue kleine Rituale ein, die Bindung stärken – zum Beispiel eine Einschlafgeschichte.
Beweise, dass du auch nachts immer für dein Kind da bist und beruhige dein Kind mit Kuscheln, Umarmungen oder auch mal kurz zusammen liegen und nach den Sternen greifen.
Geduld zeigen und Entwicklungsschritte wertschätzen
Nicht jedes Kind ist sofort begeistert vom neuen Bett. Gib ihm Zeit und viel Verständnis für mögliche Anfangsschwierigkeiten.
Bleibe konsequent liebevoll und biete immer wieder Trost und Nähe an. Zeige deinem Kind, dass es sicher und geborgen bei dir aufwächst.