Auch für Kinder ist ihr Alltag stressig, gleich ob Schule oder Kindergarten – oder das Familienleben. Auf welche Anzeichen Sie achten können.
Junge lässt Dampf ab.
Wenn der Druck steigt, sollte man Dampf ablassen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Kinder können von Stress betroffen sein.
  • Mögliche Anzeichen dafür sind, wenn sie plötzlich still sind oder vermehrt weinen.
  • Eltern sind gefragt, diverse Hinweise zu lesen - und zu handeln.
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Auch wenn es sich «nur» um Schule oder Kindergarten handelt: Für Kinder bedeutet der Aufenthalt dort auch Arbeit, Stress und Druck. Das können Eltern mitunter daran gut erkennen, wenn der Nachwuchs nach Hause kommt und erstmal Dampf ablassen muss.

Nehmen Sie’s als Kompliment: Offensichtlich hat sich einiges angestaut. Im sicheren Hafen, im Kreise der Familie, «darf» das Kind endlich los-, den Druck ablassen.

Und gerade in unserer schnelllebigen Welt sind Kinder zunehmend Stress ausgesetzt. Handys, Fernsehen, soziale Medien – all diese Dinge sorgen nicht unbedingt dafür, dass wir besser zur Ruhe kommen ...

Mädchen weint.
Stimmungsschwankungen und Weinerlichkeit sind mögliche Hinweise für Stress bei Kindern. - Depositphotos

Als Eltern ist es wichtig, zu erkennen, wann es dem Kind zu viel wird. Auch deshalb, weil rechtzeitig unterstützende Massnahmen allen Betroffenen helfen können. Wir haben einige Hinweise zusammengetragen, die förderlich sind, den Stresspegel des Nachwuchses zu erkennen – und besser damit umzugehen.

Wenn sich das Verhalten ändert

Stress lässt sich gut daran erkennen, wenn sich das Verhalten plötzlich wandelt. Kleinkinder werden zum Beispiel oft weinerlich oder bekommen wegen vermeintlicher Nichtigkeiten Wutanfälle. Grössere Kinder reagieren oft gereizt, gar aggressiv. Auch Unruhe ist möglich, genauso wie Rückzug.

Wenn der Nachwuchs «auf einmal» anders reagiert als gewöhnlich, kann das ein Anzeichen für Stress ein. Hier sollten Sie Ihrer Beobachtung und Ihrem Gefühl trauen.

Körperliche Symptome

Stress kann sich auch in körperlichen Beschwerden manifestieren. Kopf- oder Bauchschmerzen etwa oder Übelkeit. Manch einen lässt der Gedanke an die bevorstehende Matheprüfung schlecht schlafen. Ein anderer tut sich am Morgen damit schwer, etwas herunterzukriegen vor lauter Aufregung.

Mädchen mit Bauchschmerzen
Druck und seelische Belastung kann sich auch über Bauchweh manifestieren. - Depositphotos

Achten Sie auf häufige Beschwerden oder Krankheiten. Vor allem dann, wenn sie wiederholt und vermeintlich ohne erkennbaren Grund auftreten.

Schulische Leistung und Verhalten

Es ist wie bei der Arbeit auch: Stress kann sich negativ auf die (schulische) Leistung und das Verhalten auswirken.

Hat Ihr Kind Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren? Vernachlässigt es die Hausaufgaben oder zieht es sich in der Schule zurück? So ein Verhalten ist nicht sofort ein Grund zur Panik. Aber im Auge sollten Sie es schon behalten.

Emotionale Äusserungen

Wie redet Ihr Kind denn? Was gibt es von sich?

Fallen öfter Sätze à la: «Ich kann/schaffe das nicht» oder «Ich bin schlecht in allem“? Mal ist das kein Beinbruch, jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen und darf sich auch entsprechend äussern.

Treten solche Aussagen immer wieder auf, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Kind sich überfordert fühlt. Nehmen Sie solche Äusserungen ernst und zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie für seine Unterstützung da sind.

Gespräch suchen

Ob Ihr Kind gestresst ist, finden Sie am besten heraus, wenn Sie mit ihm reden. Offen und ehrlich, geduldig und einfühlsam.

Mutter tröstet Sohn.
Austausch ist wichtig, um den Grund für den Stress zu erfahren und mögliche Massnahmen zu erkennen. - Depositphotos

Ermutigen Sie es, über seine Gefühle und Sorgen zu sprechen. Zeigen Sie Verständnis und Unterstützung. Auch dann, wenn Sie den Sachverhalt auf den ersten Blick nicht ganz nachvollziehen können. Oft hilft es schon, wenn Kinder wissen, dass sie nicht alleine sind mit ihren Problemen.

Wohin mit dem Stress?

Schlussendlich geht es auch darum, dem Kind zu zeigen, wie es besser mit Stress umgehen kann. Braucht es vielleicht einen Ausgleich – mehr Sport? Oder weniger Aktivitäten?

Hier sind die Erziehungsberechtigten samt Ihrer Verantwortung gefragt, um dem Nachwuchs bei der Findung der inneren Balance zu unterstützen.

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