Unsere Welt ist digitalisiert. Mit Kindern stellt uns diese Tatsache noch einmal vor neuen Herausforderungen. Wie bekommt man da einen gesunden Umgang hin?
Kind mit Smartphone
Kind mit Smartphone in der Hand - ein heutzutage eher übliches Bild. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Digitale Medien sind auch Teil des Alltags von Kindern; sie zu verbieten, ist Unsinn.
  • Zumal digitale Erziehung Kindern helfen kann, wichtige Fähigkeiten zu entwickeln.
  • Dazu zählen Selbstverantwortung und digitale Kompetenz.
Ad

Digitale Medien sind aus dem Alltag von Kindern nicht mehr wegzudenken. Sie bieten dabei viele Vorteile. So können interaktive Lern-Apps dazu beitragen, die kognitive Entwicklung von Jungs und Mädchen zu fördern. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Kinder vorm Computer oder Smartphone hängenbleiben und einfach nicht wissen, wann Schluss ist.

Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, ihre Bildschirmzeit in Massen zu halten?

Was hier den Unterschied macht, ist eine ausgewogene digitale Erziehung. Sie stellt sicher, dass Kinder die positiven Aspekte digitaler Technologien nutzen. Dabei lernen sie aber auch, das Handy beiseite zu legen – und damit gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln.

Nau.ch hat Tipps, wie das gelingen kann.

1. Klare Regeln und Grenzen

Klare Regeln und Grenzen sind essenziell für Kinder. Generell und gerade auch, wenn es um die Nutzung digitaler Medien geht. Wir kennen das ja auch: Da gibt es diese krasse Serie auf Netflix, von der wir im besten Binge-Watching-Style eine Folge nach der anderen verschlingen. Wie sollen wir da von unseren Kindern verlangen, dass sie sich ohne Wenn und Aber vom Monitor lösen?

Kind am Tablet
Von alleine können sich Kinder nur schwer von digitalen Medien lösen - sie brauchen dafür Unterstützung. - Depositphotos

Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern Regeln für die Bildschirmzeit aufstellen. Den Erziehungsberechtigten obliegt es, darauf zu achten, dass diese Regeln altersgerecht sind. Weiteres Kriterium: Auch die individuellen Bedürfnisse der Familie sollten dabei berücksichtigt werden.

Am besten legt man Zeiten fest, während der digitale Geräte genutzt werden dürfen. Dann einigt man sich ausserdem auf Slots für bestimmte Aktivitäten ausserhalb der Bildschirmzeit. Hausaufgaben oder Sport machen, zum Beispiel, Freunde treffen etc.

2. Vorbild sein

Kinder lernen am besten durch Nachahmung. Eben deshalb ist es wichtig, dass Eltern selbst ein gutes Vorbild sind – auch beim gesunden Umgang mit digitalen Medien.

Vater, Sohn mit Laptop
Gemeinsam Regeln festlegen, Vorbild sein, all das gehört zur digitalen Erziehung dazu. - Depositphotos

Also, Handy beim Abendessen weglegen. Oder im Gespräch mit dem Kind wirklich da sein und zuhören – und dabei nicht abwesend aufs Smartphone starren.

Ein bewusster Umgang mit Digitalmedien demonstriert Kindern, wie bedeutsam ein ausgewogener Lebensstil ist. Und der sollte auf keinen Fall ausschliesslich von digitalen Geräten abhängig sein.

3. Förderung von Medienkompetenz

Neben den klaren Grenzen für die Bildschirmzeit ist es auch relevant, Kinder in ihrer Medienkompetenz zu unterstützen. Denn es geht letztlich nicht nur darum, Regeln zu befolgen, sondern besonnen mit Herausforderungen umzugehen.

Mutter, Sohn mit Laptops
Sich darüber auszutauschen, was man konsumiert, fördert die Medienkompetenz. - Depositphotos

Eltern können ihren Kindern beibringen, kritisch über die Inhalte nachzudenken, die sie konsumieren. Dazu gehört es, vertrauensvoll und ohne Vorbehalte über das Gesehene zu reden. Nachfragen hilft hier enorm, à la: «Wie ist denn deine Einschätzung dazu? Was sagst du zu diesem Thema?»

So kommt man als Eltern mit den Kindern in den Diskurs, tauscht sich aus, bleibt in Verbindung. Gleichzeitig lässt sich so der Nachwuchs dazu ermutigen, verantwortungsbewusste Entscheidungen über die Nutzung digitaler Medien zu treffen. Was hier auch ein bedeutsamer Aspekt ist: zu erkennen, wann ich Fehlinformationen vor mir habe – mittlerweile üblich im Netz.

Und zu guter Letzt: Ein respektvolles Miteinander im Netz zählt ebenfalls dazu – genauso wie im «echten» Leben. Haben Kinder das Gefühl, da ist jemand auf der anderen Seite, der nicht so nett ist, sollten sie unbedingt wissen: Meinen Eltern kann ich davon immer erzählen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SmartphoneComputerNetflix