Neustart: Mitsubishi mit Allianz-Power für die Schweiz
Mitsubishi erfindet sich in Europa neu und nutzt die Synergien der Allianz mit Renault und Nissan konsequent. Das Aufgebot hat jedoch eine Schwäche ...

Die japanische Marke, einst bekannt für robuste Geländewagen, vollzieht einen radikalen Technologiewechsel. Statt teurer Eigenentwicklungen setzt Mitsubishi nun auf bewährte Plattformen der Allianz-Partner, um schnell wettbewerbsfähige Modelle für den Schweizer Markt zu liefern.
Diese Strategie bringt modernste Hybrid- und Elektroantriebe sowie Google-basierte Infotainmentsysteme direkt in die Showrooms. Besonders spannend ist die Wiederbelebung des Namens «Grandis», der vom Van zum SUV mutiert.
Damit zielt der Hersteller auf Familien, die Platzbedarf mit Effizienz verbinden wollen. Doch dieser Wandel fordert auch Kompromisse bei traditionellen Markenwerten wie dem Allradantrieb.
Der neue Grandis: Familienfreund im «Symbioz»-Gewand
Der Name Grandis kehrt Ende 2025 zurück, diesmal jedoch als vielseitiges C-Segment-SUV auf Basis des Renault Symbioz. Das Modell nutzt die CMF-B-Plattform und bietet Schweizer Kunden die Wahl zwischen einem Mild-Hybrid und einem effizienten Vollhybrid mit 158 PS Systemleistung.

Mit einer Länge von 4.41 Metern positioniert er sich perfekt zwischen dem ASX und dem Outlander. Der Innenraum besticht durch eine verschiebbare Rückbank, welche das Kofferraumvolumen flexibel auf bis zu 624 Liter erweitert.
Technologisch profitiert der Grandis von der «openR Link»-Schnittstelle mit integrierten Google-Diensten für eine nahtlose Vernetzung. Allerdings müssen sich Schweizer Käufer umstellen, da dieses Modell ausschliesslich mit Vorderradantrieb angeboten wird.
Eclipse Cross BEV: Elektrische Speerspitze ohne Allrad
Der Eclipse Cross verwandelt sich in seiner neuen Generation in ein reines Elektrofahrzeug und basiert technisch auf dem «Car of the Year» Renault Scenic E-Tech. Ausgestattet mit einer 87-kWh-Batterie, verspricht das SUV eine WLTP-Reichweite von über 600 Kilometern, was ihn voll langstreckentauglich macht.

Der 218 PS starke Elektromotor an der Vorderachse sorgt für dynamischen Vortrieb, verzichtet aber auf das markentypische «S-AWC»-Allradsystem. Das Design übernimmt die Grundzüge des französischen Spenderfahrzeugs, wurde jedoch an der Front mit dem «Dynamic Shield»-Gesicht von Mitsubishi angepasst.
Dank einer Ladeleistung von bis zu 150 kW füllt sich der Akku in rund 37 Minuten von 15 auf 80 Prozent. Damit bietet Mitsubishi erstmals seit dem i-MiEV wieder ein ernstzunehmendes Elektroauto im Volumenmarkt an.
Schweizer Perspektive: Technologie-Gewinn und 4x4-Verlust
Für den Schweizer Markt bedeutet diese Produktoffensive eine deutliche Modernisierung des Angebots bei Infotainment und Antriebseffizienz. Die Allianz-Strategie ermöglicht Mitsubishi den Zugriff auf konkurrenzfähige Technik, die ohne Partner kaum finanzierbar wäre.
Der neue Colt sowie die beiden C-SUVs decken nun die wichtigsten Segmente mit modernen Hybrid- und EV-Lösungen ab. Kritisch bleibt jedoch der Wegfall des Allradantriebs in diesen Volumensegmenten, da 4x4 in der Schweiz traditionell stark nachgefragt wird.
Wer zwingend Allrad benötigt, wird künftig wohl eher zum grösseren Outlander PHEV greifen müssen. Dennoch dürfte das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis der neuen Modelle viele pragmatische Käufer überzeugen.











