Für ein Elektroauto eigene Batteriezellen zu entwickeln, kann für Autohersteller Vorteile bringen. Volkswagen beginnt daher nun mit der Produktion ebendieser.
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Der ID.3 von Volkswagen ist günstiger als der E-Golf. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Volkswagen hat mit der Produktion eigener Batteriezellen für Elektroautos begonnen.
  • VW eröffnete im Werk Salzgitter eine Pilotfertigung für Kleinserien.

Nur zusammenbauen oder alles selbst herstellen? Vor dieser Frage stehen die Autokonzerne bei der E-Mobilität. Eine eigene Produktion von Batteriezellen für ein Elektroauto sichert Unabhängigkeit, kostet aber Milliarden. VW startet jetzt eine Pilotfertigung.

Alle reden von der Elektromobilität, beschwören ihren Durchbruch, weisen auf ihre Bedeutung angesichts der Klimaziele hin. Doch was hilft das, wenn Kunden zu wenig E-Autos bestellen? Oder Hersteller verwundbar sind, weil sie Batteriezellen zukaufen müssen? Der VW-Konzern hat lange überlegt und eine Pilotfertigung für Zellen hochgezogen.

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Ein Elektroauto wird in der Landeshauptstadt an einer Ladestation geladen. (Symbolbild) - DPA

Welche Pläne verfolgt VW in Salzgitter genau?

Die Pilotlinie soll den Weg für eine mögliche Eigenproduktion von Batteriezellen im grossen Stil ebnen. Volkswagen will zunächst weitere Erfahrungen auf dem relativ neuen Feld sammeln. Ein «Center of Excellence» soll die interne Forschung vorantreiben.

2020 will VW mit Northvolt in Salzgitter eine Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien bauen. Vom Jahreswechsel 2023/2024 an soll produziert werden. Die Deutschen und die Schweden halten jeweils die Hälfte der Anteile. Volkswagen investiert rund 900 Millionen Euro.

Elektroauto: Wie passt das in die Strategie des Konzerns?

Eigene Batteriezellen hätten für den grössten Autokonzern der Welt eine enorme Bedeutung. Töchter wie Audi, Skoda, Seat oder Porsche könnten von der Kernmarke mit beliefert werden. So geschieht es heute schon bei Motoren, Getrieben, Lenkungen und weiteren Komponenten.

Das hätte Kostenvorteile für die ganze Gruppe. Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte eine eigene Zellproduktion schon früher befürwortet: «entgegen der Haltung des Vorstands», der lange die Autozulieferer stärker in der Pflicht sah.

Bernd Osterloh
Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte eine eigene Zellproduktion schon früher befürwortet. - Keystone

Volkswagen könnte selbstgefertigte Zellen zudem in der ID-Serie unterbringen. In die neue Elektroauto Familie steckt der Konzern Milliarden, das gesamte Werk Zwickau wurde dafür umgebaut.

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