Rote Zehen? Diese 8 Probleme stecken dahinter

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Ihr Zehennagel ist plötzlich rot? Von kaltem Wetter bis hin zu Entzündungen: Wir verraten, was Ihr Nagel Ihnen mit der Verfärbung sagen will.

gepflegte füsse
Gepflegte Füsse und Zehennägel wünschen wir uns doch alle. Doch bei manchen Erkrankungen verfärben sich die Nägel rötlich. - Depositphotos

Ein plötzlicher roter Schimmer auf dem Zehennagel kann für viele ein Schockmoment sein. Oft ist es nicht nur die ungewohnte Farbe, sondern auch ein unangenehmes Druckgefühl oder sogar Schmerz, die Betroffene beunruhigen.

Die Angst, dass mehr als nur eine harmlose Verletzung dahinterstecken könnte, lässt viele nicht mehr los. Denn so vielfältig die Ursachen sind, so unterschiedlich können auch die Begleitsymptome ausfallen.

Egal ob nur ein einzelner Zeh rot wird oder die Farbveränderung sich auf mehrere Zehen ausweitet, achten Sie auf begleitende Symptome. Diese geben Aufschluss darüber, ob Ihr Problem tatsächlich eine medizinische Behandlung oder nur Geduld und Pflege erfordert.

1. Alles eine Frage des Wetters

Niedrige Temperaturen führen dazu, dass sich die Blutgefässe in den Zehen verengen, um Wärme zu sparen. Dies kann eine rötliche Verfärbung des Nagelbetts hervorrufen, da das Blut langsamer zirkuliert und sich staut.

Besonders bei plötzlichem Temperaturwechsel wird die Rötung auffällig. In der Regel verschwindet sie wieder, sobald die Zehen aufgewärmt werden.

warme socken
Die Füsse immer gut und warm verpacken, das schützt vor Kälte und ihren Folgen. - Depositphotos

Also am besten in ein paar dicke Socken schlüpfen und ein Wärmekissen auf die Füsse legen.

2. Eingewachsener Nagel: Bewegungseinschränkungen und Reizungen

Manchmal wächst der Nagel seitlich in die Haut ein und reizt oder verletzt so das umliegende Gewebe. Diese häufige Problematik trifft gern den grossen Zeh und geht mit Schmerzen, Schwellungen sowie Bewegungseinschränkungen einher.

Gelangen Bakterien in die Wunde, kann sich die Entzündung verstärken und sogar Eiter bilden. Leichte Fälle lassen sich oft mit antiseptischen Fussbädern, Salben und dem Freihalten des Nagelrands behandeln.

3. Paronychie: Schmerzhafte Entzündung

Paronychie ist eine Entzündung des Gewebes um den Nagel, meist ausgelöst durch eine Infektion nach kleinen Verletzungen an den Zehen. Typische Symptome sind Rötung, Schwellung und Schmerzen am Nagelrand.

Die rötliche Verfärbung samt Wärme entsteht durch die Entzündungsreaktion des Körpers: Immunzellen werden in das betroffene Gewebe gebracht. Diese Reaktion ist Teil der natürlichen Abwehr gegen eingedrungene Krankheitserreger.

fussbad
Fussbäder erweichen die Haut, fördern die Durchblutung und erleichtern den Abfluss von Eiter bei einer Nagelbettentzündung. - Depositphotos

Zur Behandlung helfen desinfizierende Hand- oder Fussbäder, das Vermeiden weiterer Reizungen und bei Bedarf antibiotische Salben oder Cremes.

4. Fraktur: Wenn der Zeh bricht

Bei einer Fraktur des Zehs werden oft Blutgefässe unter dem Zehennagel verletzt. Es tritt Blut aus und sammelt sich zwischen Nagel und Nagelbett.

Dieses sogenannte subunguale Hämatom verursacht eine rötliche bis bläuliche Verfärbung des Nagels. Die Verfärbung entsteht, weil das Blut unter dem Nagel eingeschlossen bleibt und durch die Nagelplatte hindurch sichtbar ist.

Lagern Sie den betroffenen Fuss hoch, kühlen Sie ihn regelmässig und vermeiden Sie bis auf Weiteres enges Schuhwerk. Bei starken Schmerzen oder grossflächigem Bluterguss konsultieren Sie einen Arzt, um das Blut gegebenenfalls zu entlasten.

5. Durchblutungsstörungen: Taubheitsgefühle und Verfärbungen

Durchblutungsstörungen an den Zehen äussern sich in Kältegefühl, Taubheit, Schmerzen und Farbveränderungen der Haut. Die Zehen erscheinen dabei blass, bläulich oder in manchen Fällen auch rötlich.

durchblutungsstörung fuss
Um Durchblutungsstörungen vorzubeugen, sollten Sie mindestens dreimal wöchentlich 30 Minuten spazieren. - Depositphotos

Die vorübergehende rötliche Verfärbung entsteht, wenn nach einer Phase der Minderdurchblutung das Blut plötzlich wieder verstärkt in das Gewebe einströmt. Eine Behandlung richtet sich dann nach der Ursache und dem Schweregrad der Durchblutungsstörung.

Sie umfasst meist sowohl Lebensstiländerungen wie Nikotinverzicht und regelmässige Bewegung als auch medikamentöse oder operative Massnahmen. Bei akuten oder schweren Beschwerden sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen wie Gewebeverlust zu verhindern.

6. Raynaud-Syndrom:

Beim Raynaud-Syndrom lösen plötzliche Gefässkrämpfe anfallsartige Durchblutungsstörungen an Fingern oder Zehen aus. Typisch sind dabei Farbveränderungen der betroffenen Areale.

Diese werden zuerst weiss und dann blau, insbesondere bei Kälte oder Stress. Die Zehennägel erhalten zeitweise weniger Sauerstoff und Nährstoffe.

Nach einem Anfall kommt es zu einer rötlichen Verfärbung, wenn die Durchblutung wieder einsetzt. Bei schweren oder wiederholten Attacken ist das Nagelwachstum verzögert, die Nägel brechen oder in seltenen Fällen nimmt auch das Gewebe Schaden.

7. Gicht: Mehr als nur Schwellungen

Gicht führt zu Rötung und Schwellung in den Zehen und Füssen. Bei erhöhtem Harnsäurespiegel lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ab, besonders häufig im Grosszehengrundgelenk.

geschwollener fuss
Akute Gichtanfälle werden mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln, Hochlagerung und Schonung des betroffenen Fusses behandelt. - Depositphotos

Diese Kristalle reizen das Gewebe und lösen eine heftige Entzündungsreaktion aus. Das Gelenk und die umgebende Haut sind stark gerötet, geschwollen und sehr schmerzempfindlich.

Behandelt wird Gicht mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Colchicin und Massnahmen zur Senkung des Harnsäurespiegels. Zusätzlich helfen eine purinarme Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und der Verzicht auf Alkohol, um weitere Anfälle zu verhindern.

8. Diabetes: Die Zuckerkrankheit betrifft auch die Füsse

Diabetes führt oft zu sensorischen Störungen und schlechter Durchblutung in den Füssen. Dies erhöht das Risiko, dass Sie sich verletzen oder ein Fussgeschwür entwickeln, ohne es zu bemerken.

Das Risiko für Nagelpilz, Verdickungen, Infektionen und schlecht heilende Wunden steigt bei der Erkrankung deutlich an. Zur Vorbeugung und Behandlung sind eine gute Blutzuckereinstellung, tägliche Fuss- und Nagelpflege sowie das Tragen von geeignetem Schuhwerk entscheidend.

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