Geld & Seele: Wie Schulden Ihre psychische Gesundheit belasten
Ein leerer Geldbeutel bleibt selten ohne Folgen – auch innerlich. Wer schon mit psychischen Belastungen zu kämpfen hat, für den wird vieles schlimmer. Auswege.

Finanzielle Sorgen und psychische Probleme beeinflussen sich gegenseitig – oft entsteht ein Teufelskreis. Wer mit Schulden zurechtkommen muss, fühlt sich schnell überfordert, schämt sich und hat nicht selten auch Angst vor der Zukunft.
Gleichzeitig können psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen dazu führen, dass man die eigenen Finanzen immer weniger im Griff hat.
Der Alltag wird von Grübeleien über unbezahlte Rechnungen und Mahnungen sowie durch Zukunftsängste bestimmt.
Wie psychische Probleme die Finanzen beeinflussen
Depressive Phasen rauben Energie und Motivation. Wern Rechnungen sortieren muss oder das Haushaltsbudget planen, fühlt sich nicht mehr, als ob er einen Berg erklimmen müsste, sondern die Lawine ihn bereits begräbt. Manche Betroffene machen manisches Episoden durch, in denen sie impulsiv Geld ausgeben, was ihre finanzielle Lage weiter verschärft.

Auch längere Krankheitszeiten führen häufig zu Einkommensverlusten. Schliesslich beeinträchtigen manche Erkrankungen, Beispiel Demenz, gar die Fähigkeit, überhaupt noch sinnvolle finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Wer merkt, dass er seine Gelgangelegenheiten nicht mehr regeln kann, der sollte sich Hilfe suchen. Einmal, um grösseren finanziellen Folgen vorzubeugen – aber auch, weil jeder Mensch wieder unbeschwert leben können sollte.
Die Auswirkungen von Schulden auf die Psyche
Denn: Schulden belasten nicht nur das Konto, sondern auch die Seele. Die ständige Sorge, wie Rechnungen bezahlt werden sollen, löst häufig Angst, Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit aus.
Viele Betroffene ziehen sich aus Scham zurück, vermeiden Gespräche oder ignorieren Briefe von Gläubigern. Leider verstärkt eine solche Isolation in der Regel schon vorhandenes Gefühl von Hilflosigkeit und kann zu ernsthaften psychischen Erkrankungen führen.
Wer sich mit seinen Sorgen alleine fühlt, läuft Gefahr, in einen Strudel aus Angst und Verzweiflung zu geraten. Deshalb gilt, wie oben: sich jemandem anvertrauen und gemeinsam stemmen, was für einen allein zu schwer geworden ist.
Erste Schritte aus der Schuldenfalle
Überprüfen Sie zunächst ehrlich: Überblicken Sie Ihre Zahlungen noch oder trudeln schon Mahnungen und Zahlungsrückstände bei Ihnen ein? Ignorieren Sie zum Beispiel Ihren Posteingang (virtuell wie physisch) oder auch Anrufe, können das schon ernsthafte Warnzeichen von Ihnen für Sie selber sein.

Wenden Sie sich dann sobald es geht an eine Schuldnerberatung – professionelle Hilfe gibt es beispielsweise bei der Verbraucherzentrale, Caritas oder Diakonie. Dort unterstützen Fachleute Sie beim Sortieren der Unterlagen, beim Erstellen eines Haushaltsplans und bei der Kontaktaufnahme mit Gläubigern.
Scheuen Sie sich ausserdem nicht, eine Ihnen nahestehende Person ins Vertrauen zu ziehen, um emotionale Unterstützung zu erhalten. Wie oben gesagt: Gemeinsam kann man viel besser stemmen, was für einen allein zu schwer geworden ist.