«Bis nächste Woche!»

Das überhaupt jemand kommen würde. Das war die grösste Sorge von Initiatorin Nadine Pietschmann und ihrem kleinen Team.  Dass am Ende des ersten Trainings alle sechs Teilnehmer einstimmig und voller Vorfreude zusichern nächste Woche wieder zu kommen, hat entsprechend alle Erwartungen übertroffen. «Das motiviert natürlich unglaublich und spornt an, weiterzumachen», so Nadine Pietschmann direkt nach dem Training. Auch wenn jeder Neuankömmling ein Team-T-Shirt zur Begrüssung geschenkt bekommt, lag es in erster Linie am Konzept aus polysportiven Elementen und Kampfspielen sowie dem Spass, den das gemeinsame Training allen gemacht hat. «Schwitzende und lachende Kinder - das war mein Ziel», so Nadine.

Vor wenigen Wochen haben wir bereits davon berichtet, dass die ehemalige Spitzenathleten, die es im Schatten der grossen Populärsportarten zu einer erfolgreichen, internationalen Karriere geschafft hat, nun als Trainerin dem Nachwuchs etwas weitergeben möchte. In der Stadt Bern gibt es für Ringer bisher kein Angebot. Seit heute hat sich das geändert.

«Dass nur Jungs gekommen sind, wundert mich nicht», sagt Nadine weiter. «Ringen wird als Kampfsportart immer noch als Männerdomäne angesehen.» Aber sie zeigt sich zuversichtlich, dass nach einiger Zeit auch das ein oder andere Mädchen den Weg ins alte WIFAG-Gebäude findet, wo ab sofort immer Mittwochs um 16.00 Uhr das Training stattfindet. Immerhin ist sie selbst das beste Gegenbeispiel für diese verbreitete Meinung. «Die Jungs haben angekündigt, nächste Woche noch Freunde mitzubringen - vielleicht ist ja auch eine Freundin dabei» ergänzt Nadine lachend. Sichtlich gelöst von dem tollen Auftakterfolg.

Wir werden weiter berichten und aufmerksam verfolgen, wie sich die Randsportart Ringen vielleicht doch noch das Ansehen der Öffentlichkeit erarbeitet.