200 Menschen ohne eigene Wohnung

Keystone-SDA Regional
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Basel,

Laut einer Studie zur Obdachlosigkeit, leben in Basel rund 100 Obdachlose, 200 Menschen haben keine eigene Wohnung.

Wohnung
Im Juni war die Zahl der leerstehenden Wohnungen in Manhattan so hoch wie seit 14 Jahren nicht (Symbolbild) - Pixabay

In Basel leben rund 100 Obdachlose, 200 Menschen haben keine eigene Wohnung: Dies ergab eine Studie zur Obdachlosigkeit in Basel-Stadt, welche die Christoph Merian Stiftung (CMS) in Auftrag gegeben hat. Sie sieht dringenden Handlungsbedarf in der Wohn- und Sozialpolitik des Stadtkantons.

Die Studie der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) liefere erstmals Informationen zum tatsächlichen Ausmass und den Hintergründen von Obdach- und Wohnungslosigkeit in Basel, teilte die CMS am Donnerstag mit. Überhaupt sei Obdachlosigkeit in der Schweiz von der Wissenschaft bislang weitgehend vernachlässigt worden.

Rund 50 Obdachlose schlafen draussen

Die Studie, die auf Feldbeobachtungen, Statistiken von Hilfsinstitutionen sowie Befragungen von Betroffenen und Fachleuten beruht, zeigt nun: In Basel sind rund 100 Menschen obdachlos. Etwa die Hälfte schlafe draussen, die andere Hälfte behelfe sich mit Übernachtungsmöglichkeiten in Notschlafstellen oder seltener auch in Einrichtungen von Kirchen und Moscheen.

Rund 200 weitere Personen (103 Erwachsene und 97 Kinder) verfügen über keine eigene Wohnung. Sie leben laut der Studie in Notwohnungen der Sozialhilfe - oftmals wesentlich länger aus ein Jahr - oder haben bei Bekannten und Verwandten Unterschlupf gefunden. Nicht selten seien die Betroffenen «prekären, gesundheitsschädigenden» Wohnsituationen ausgesetzt.

Unter den Betroffenen hat die Studie viele Menschen in «Multiproblemlagen» eruiert, zum Beispiel Arbeitslose mit familiären und gesundheitlichen, speziell psychischen Problemen. Etwas über die Hälfte der Betroffenen hat einen ausländischen Pass, viele stammten aus osteuropäischen Ländern.

Rasch in der sozialen Abwärtsspirale

Der Verlust der Wohnung geschehe nur in ganz wenigen Einzelfällen (bei lediglich drei von insgesamt 469 Befragten) freiwillig, besagt die Studie weiter. Grundursache sei in den meisten Fällen ein zum Beispiel durch den Verlust der Arbeit ausgelöster Verarmungsprozess, der rasch in eine soziale Abwärtsspirale führe.

Die Auftraggeberin CMS sieht dringenden Handlungsbedarf in der baselstädtischen Wohn- und Sozialpolitik. Gefordert wird eine Gesamtstrategie unter der Federführung des Kantons und mit Einbezug der Obdachlosen- und Wohnhilfestellen. Die Stiftung will nach eigenen Angaben auch ihr eigenes Liegenschaftsportfolio überprüfen.

Primär müsse es darum gehen, die Strassen-Obdachlosigkeit zu beenden - etwa durch das Angebot einer «bedingungslosen Notschlafstelle», hält die CMS fest. Auf einer übergeordneten Ebene seien Massnahmen der Armutsbekämpfung notwendig und zur Förderung von geregelten Einkommen auch für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt Mühe bekunden.

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