Weniger Lastwagen und weniger Kontrollen

2018 fuhren weniger Lastwagen durch Uri in den Süden. Ebenso kontrollierten die Urner Behörden weniger Fahrzeuge.

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Die Nidwaldner Polizei hat am Montag zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten einen Drogen konsumierenden Lastwagenchauffeur gestoppt. (Symbolbild) - Nau.ch

2018 sind so wenig Lastwagen durch den Kanton Uri in den Süden gefahren wie seit drei Jahren nicht mehr. Von den 363'231 Fahrzeugen kontrollierten die Urner Behörden 4,5 Prozent - auch das ist ein Tiefststand.

Bei den 16'407 Kontrollen stellte die Polizei 9708 Mängel an 5693 Schwerfahrzeugen fest, wie die Kantonspolizei Uri am Freitag mitteilte. Nicht nur die Zahl der Kontrollen sondern auch der Anteil kontrollierter Lastwagen am Gesamtverkehr war seit 2014 nie geringer.

Dies sei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass sich die Kontrolldauer pro Fahrzeug erhöht habe, sagte Stefan Simmen, Chef des Schwerverkehrszentrums, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. So suchten seine Leute etwa gezielt nach alternativen Systemen zur Abgas-Manipulation.

Während 5750 Stunden überprüften die Polizisten die Fahrzeuge grösstenteils im Schwerverkehrszentrum Erstfeld, aber auch mobil auf der Strasse oder direkt in den Unternehmen. 86 Prozent der Verstösse betrafen die Betriebssicherheit, etwa Mängel an Reifen, Bremsen oder Ladung.

Elf Chauffeure ohne Führerausweis

In 11 Prozent der Fälle verstiessen die Chauffeure gegen die Bestimmungen zur Arbeits- und Ruhezeit. 2754 Fahrzeuge wiesen derart gravierende Mängel auf, dass sie stillgelegt wurden.

36 Beanstandungen betrafen Abgas-Manipulationen, wobei sämtliche betroffenen Fahrzeuge aus dem Ausland stammten. Im Vorjahr waren es noch über 100 gewesen. Elf Chauffeure hatten gar keinen Führerausweis, das waren fast dreimal soviele wie im Vorjahr. 28 Fahrer hatten Alkohol intus, das waren zwölf mehr als 2017.

8,6 Prozent der 2018 kontrollierten Schwerfahrzeuge waren in der Schweiz immatrikuliert. 91,1 Prozent kamen aus EU- und 0,3 Prozent aus übrigen Staaten. Laut Simmen gäbe es keine systematischen Vorkontrollen, aufgrund derer die Lastwagen unter die Lupe genommen würden. Aber die Kontrolleure suchten nach auffälligen Fahrzeugen.

Kritik der Alpen-Initiative

Der Verein Alpen-Initiative nahm die Publikation der Urner Schwerverkehrskontrollzahlen zum Anlass, den Bundesrat an ein Versprechen zu erinnern. Dieser habe 2017 angekündigt, die gesamtschweizerischen Zahlen ab 2018 zu veröffentlichen, was bislang nicht geschehen sei, bemängelte der Verein in einer Mitteilung. Uri sei einer der wenigen Kantone, der die Kontrolldaten publiziere.

Die Zahlen aus Uri zeigten, dass Kontrollen notwendig seien. Eine gesamtschweizerische Übersicht würde es erlauben, das Ausmass an Gesetzesverstössen auf allen Transitachsen zu kennen und entsprechend zu bekämpfen. Die Schwerverkehrskontrollen seien Teil der Verlagerungspolitik. Werde der Gütertransport auf der Strasse zu wenig kontrolliert, habe er einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Schiene.

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