Stadt will sich als Wohn- und Arbeitsstandort stärken

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Greifensee,

Die Stadt Uster will sich als attraktiver und eigenständiger Wohn- und Arbeitsstandort weiterentwickeln.

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Im Projekt «Stadtraum Uster 2035» wurde mit Vertreterinnen und Vertretern des Parlaments diskutiert, wie dies in den kommenden 20 Jahren auch unter dem anhaltenden Bevölkerungsdruck qualitätsvoll umgesetzt werden kann.

Seit 2005 verfolgt die Stadt Uster die sogenannte Dualstrategie, das heisst, eine ausgewogene Entwicklung als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort. Im September hat sich der Echoraum 1 des Projektes «Stadtraum Uster 2035» (siehe Kasten) mit der Frage beschäftigt, wie im Sinne dieser Strategie die Wohn- und Arbeitsräume auch unter dem gegebenen Wachstumsdruck qualitätsvoll weiterentwickelt werden können. Bis 2035 sollen in Uster rund 7000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner untergebracht werden, so die Planungsvorgaben. Das heutige Verhältnis von einem Arbeitsplatz auf zwei Einwohner gemäss Dualstrategie ist dabei auch in Zukunft anzustreben. Entsprechend gilt es, die Voraussetzungen für das Wachstum von zusätzlichen 3500 Arbeitsplätzen zu schaffen.

Gezielte Wohnraumverdichtung mit Rücksicht auf bestehende Strukturen

Uster und seine Aussenwachten bieten heute eine hohe Wohnqualität. Die vielfältigen und guten Wohnstrukturen in Uster werden im «Projekt Stadtraum Uster 2035» als besonderes Merkmal der Stadt hervorgehoben. Diese Qualität darf aufgrund des weiteren Bevölkerungswachstums auf keinen Fall beeinträchtigt werden. Deshalb unterstützt der Echoraum 1 den Ansatz, dass die Wohnraumentwicklung mit differenzierter Verdichtung dort erfolgen muss, wo diese sinnvoll und mit den heutigen Strukturen verträglich ist.

Um die für eine Verdichtung geeigneten Stadtbereiche zu eruieren, wurden die einzelnen Stadtteile und Aussenwachten bezüglich ihrer spezifischen Charakteristiken und Entwicklungsmöglichkeiten analysiert. Darauf basierend entstand eine Differenzierung von Gebieten mit hohem, mittlerem und geringem Entwicklungspotential, die in der Diskussion mit dem Echoraum 1 weiter präzisiert wurde. Im alten Dorfkern von Nänikon soll zum Beispiel nur eine geringe Verdichtung angestrebt werden. Im jüngeren Wohngebiet um den Bahnhof Nänikon ist dagegen eine moderate Verdichtung durchaus wünschenswert. Damit kann die Siedlungsentwicklung optimal auf die Standortqualität des Bahnhofs angepasst werden.

Gebiete mit hohem Entwicklungspotential wurden in den zentralen Lagen mit guter verkehrstechnischer Erschliessung geortet, also im Zentrum von Uster und in Bahnhofsnähe. Wichtig ist nach Ansicht aller Teilnehmenden, dass insbesondere in Gebieten mit hohem Entwicklungspotential genaue, individuelle Entwicklungsanforderungen formuliert werden. So kann ein spezifisches Wachstum mit Rücksicht auf bestehende Strukturen erreicht werden.

Attraktive Arbeitsräume an attraktiven, gut erschlossenen Lagen als Ziel

Mit Blick auf das zu erwartende Bevölkerungswachstum braucht Uster wirkungsvolle Ansätze, um auch die Entwicklung des Arbeitsplatzangebotes im Sinne der Dualstrategie anzukurbeln. Neben der Ansiedlung neuer Arbeitsplätze sollen insbesondere die ortsansässigen Betriebe gehalten werden können. Im Echoraum 1 wurden hierzu notwendige Massnahmen auf verschiedenen Ebenen diskutiert.

Zum einen soll die Qualität der Arbeitsplatzumgebung gesteigert werden, denn sie ist Voraussetzung für einen attraktiven Arbeitsplatz-Standort Uster. Dies bedeutet einerseits eine gute Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr, andererseits ein hohes Angebot an Gastronomie-, Konsum- und Freizeitangeboten nahe dem Arbeitsort. Insbesondere in Bahnhofsnähe, dem Zentrum von Uster und im Bereich der sogenannten «Gesundheitsmeile» sollen die Voraussetzungen für eine entsprechende Angebotserweiterung geschaffen werden. An gut erschlossenen Lagen um die Bahnhöfe Uster und Nänikon-Greifensee ist es zudem das Ziel, flächeneffiziente Arbeitsplätze im Dienstleitungssektor zu fördern. Wichtig ist hierbei, dass diese Entwicklung nur eine geringe zusätzliche Verkehrsbelastung generiert.

Ungenutzte Flächen zeitnah aktivieren – neue Flächen mit Weitsicht entwickeln

Weiter müssen Flächenreserven auf bereits bebauten Grundstücken schnell erkannt und nutzbar gemacht werden können. Davon sollen sowohl ortsansässige Betriebe profitieren, die sich räumlich entwickeln möchten, als auch neu zuziehende Firmen. Zu klären ist, wo heutige Gewerbe- und Industriegebiete wie die Areale am Aabach zu gemischt genutzten Flächen transformiert werden können. So sollen attraktive Flächen für Kleinbetriebe und Kreativunternehmen angestrebt werden.

Und nicht zuletzt gilt es, den Umgang mit noch nicht überbauten Landreserven zu klären. Die Teilnehmenden des Echoraumes waren sich einig, dass die Realisierung strategisch wertvoller Reserveflächen mit guter verkehrstechnischer Erschliessung sorgfältig geplant werden muss. Sie dürften nicht voreilig überbaut werden. Im weiteren Planungsprozess ist deshalb aus städtebaulicher Sicht zu prüfen, wie diese Flächen nachhaltig und abgestimmt auf die umliegenden Gebiete sinnvoll entwickelt werden können.

Stadtentwicklung braucht auch das Engagement der Grundeigentümer

Die Diskussion im Echoraum zeigte, dass eine wirkungsvolle Förderung von Uster als Arbeitsstandort nicht allein mit Massnahmen der Stadtentwicklung erreicht werden kann. Dazu braucht es auch eine abgestimmte und engagierte Standortförderung, eine zielgerichtete Immobilienstrategie und ausreichend politische Unterstützung.

Die weitere Entwicklung Usters liegt aber nicht alleine in den Händen von Politik und Stadtplanung. Sie hängt massgeblich vom Willen und den Absichten der Grundeigentümer ab. Deshalb waren sich alle Teilnehmenden im Echoraum einig, dass wirkungsvolle Instrumente gefunden werden müssen, die einen Dialog mit und unter den Grundeigentümern ermöglichen sowie Entwicklungen anschieben und koordinieren.

Die Stadt Uster revidiert ihre Ortsplanung

Im Rahmen des Projektes «Stadtraum Uster 2035» revidiert die Stadt Uster ihre Ortsplanung. Damit wird die bauliche Entwicklung von Uster für die nächsten rund 20 Jahre festgelegt. In einer ersten Phase wird bis 2019 ein Stadtentwicklungskonzept (STEK) erarbeitet. Darauf aufbauend wird in rund sechs Jahren die kommunale Richtplanung und die Nutzungsplanung überarbeitet.

Ein wichtiges Ziel der Ortsplanungsrevision von Uster ist die breite Abstützung in der Bevölkerung. Dazu wurden unter anderem zwei Echoräume eingerichtet, in denen sowohl die Bevölkerung, als auch Interessensorganisationen ihre Bedürfnisse einbringen können. Der Echoraum 1 setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Parlaments zusammen. Im Echoraum 2 nehmen Vertretende von Vereinen, Verbänden und Organisationen der Bereiche Bildung, Gesundheit, Sport, Städtebau, Naturschutz und Kultur Einsitz.

Die Erarbeitung des STEK befindet sich derzeit in der letzten Phase. Bis Ende Jahr werden mit dem Echoraum 1 die Erkenntnisse zur Zentrumsentwicklung, dem Gesamtverkehrskonzept GVK und dem STEK in drei Werkstätten konsolidiert. Ende Januar 2019 werden die Planungsergebnisse dem Echoraum 2 vorgestellt und abschliessend diskutiert. Das STEK liegt voraussichtlich im Sommer 2019 vor.

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