Kanton beantragt Sistierung der Westast-Planung
Der Kanton Bern beantragt beim Bund die Sistierung des Plangenehmigungsverfahrens für den Westast der Bieler Autobahnumfahrung.

Wie angekündigt, hat der Kanton Bern beim Bund die Sistierung des Plangenehmigungsverfahrens für den Westast der Bieler Autobahnumfahrung beantragt. Damit soll Raum und Zeit für einen Dialogprozess geschaffen werden. Der Westast ist stark umstritten.
Die Westastplanung soll vorderhand für die Dauer des Dialogprozesses ruhen, wie die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion am Montag mitteilte. Kern des Dialogs ist eine Gruppe mit je vier Befürwortern und Gegnern sowie Vertretern der Gemeinden Biel und Nidau und einem Verkehrsexperten. Als übergeordnetes Gremium agiert der bereits bestehende runde Tisch, der neu Dialoggruppe heisst.
Der runde Tisch, an dem Vertreter von 25 Organisationen und der örtlichen Behörden teilnehmen, hatte auch entschieden, die Planung zu sistieren und den Dialog aufzunehmen. Die Sistierung des laufenden Verfahrens sei eine logische Konsequenz, sagte Verkehrsexperte Hans Gwerder, der ehemalige Generalsekretär von Bundesrat Moritz Leuenberger, Anfang Februar. «Wenn man jetzt nach einer neuen Lösung sucht, hat es keinen Sinn, die bisherige Lösung weiterzuverfolgen.»
Während der Ostast der Umfahrung bereits in Betrieb ist, ist der Westast stark umstritten. Das 2,2 Mrd. Franken teure Projekt sieht vor, dass die A5 an zwei Stellen als offene Autobahn durch die Stadt geführt werden soll.
Die Befürworter halten dies für die einzig realistische Lösung zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens. Die Gegner befürchten eine Verschandlung des Stadtbilds. Darüber hinaus werde nicht weniger sondern noch mehr Verkehr in die Stadt gepumpt.