Beim Bauprojekt Oberwiesen ist ein Nachtragskredit von CHF 911‘400 nötig. Unterschiedliche Gründe führten während des Projekts zu den höheren Kosten.
Ifo Institut für Wirtschaftsforschung
Der Helm eines Bauarbeiters. (Symbolbild) - Keystone

Unterschiedliche Gründe führten zur Überschreitung des Budgets

Die Stimmberechtigten haben an der Bürgerversammlung im November 2016 Kredite für die Sanierung der Kanalisation und die Umstellung auf das Trennsystem über CHF 2‘686‘000 sowie CHF 565‘000 für die Strassensanierung im Gebiet Oberwiesen bewilligt. Die Vergabe der Arbeiten der Kanalisation erfolgte um CHF 300‘000 höher als budgetiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde noch davon ausgegangen, dass diese Mehrausgaben mit Minderausgaben beim Teilprojekt der Strassensanierung hätten kompensiert werden können. Dies ist jedoch nicht möglich, da die Finanzierung dieser zwei Teilprojekte durch zwei unterschiedliche Kassen erfolgt. Zu den höheren Vergabekosten kamen zusätzlich Mehrkosten hinzu, die im Vorfeld nicht absehbar waren. So führten beispielsweise nötige Änderungen der Retentionsanlagen zu höheren Materialkosten. Weitere Zusatzaufwände entstanden durch teilweise schlechten Baugrund, die Erstellung einer zusätzlichen Regenabwasserleitung, Kanalreinigungen oder auch aufgrund von ungenauen oder falschen Werkleitungsplänen bei den Arbeiten an Hauptleitungen und Hausanschlüssen. Mit den Mehrkosten sind auch zusätzliche Honorarkosten des Ingenieurbüros verbunden. 

Kritische Analyse der Ursachen für Mehrkosten

Der Gemeinderat bewilligt den entsprechenden Nachtragskredit von CHF 911‘400 als gebundene Ausgabe. Der Betrag geht zu Lasten der Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung. Der Gemeinderat hält jedoch fest, dass diese Mehrkosten unbefriedigend sind und früher hätten angezeigt werden müssen. „Es liegen hohe Mehrkosten vor, das will ich nicht schön reden und ich bedauere, dass die effektive Umsetzung nicht im geplanten finanziellen Rahmen realisiert werden kann“ sagt Gemeindepräsident Fredi Widmer. Nun gilt es aus der jetzigen Situation für künftige zu lernen. Die Kostenentwicklung hat in der zuständigen Infrastrukturkommission daher zu einer kritischen Analyse der Ursachen geführt. Dabei gilt es festzuhalten, dass trotz Mehrausgaben vom Leistungsumfang des Projektbeschriebes, wie er den Bürgerinnen und Bürger 2016 vorlag, nicht abgewichen wurde. Das heisst, das Geld wurde ausschliesslich für das Kanalisationsprojekt Oberwiesen verwendet. Jedoch hätten die Mehraufwände früher rapportiert und entsprechende Nachtragskredite früher beantragt und gesprochen werden sollen. Aus diesem Grund wird - 2 - nun der Prozess der Kostenkontrolle verfeinert. Die Bauleitung wird der Infrastrukturkommission bei Bauprojekten nun regelmässig einen verbindlichen Kostenstand vorlegen.

Zeitplan

Bei der Sanierung der Kanalisation sind bis 30. September 2018 rund 84% der Bauleistungen ausgeführt worden. Bis Mitte 2019 wird das Projekt mit der Fichtenstrasse als letzte Etappe abgeschlossen. 2020 folgen schliesslich im Rahmen der Umsetzung des Konzepts Tempo 30 noch die Deckbeläge

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