Das bernische Amt für Justizvollzug (AJV) nimmt seine Führungsaufgabe bei der Strafanstalt Thorberg nur ungenügend wahr.
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Angestellte der Strafanstalt hatten sich in den letzten Monaten wiederholt unzufrieden geäussert. Laut bernischem Staatspersonalverband gab es zudem viele Kündigungen und Krankschreibungen - mit entsprechend hohen Kostenfolgen.

Das rief im Juni die Finanzkommission des Grossen Rates auf den Plan. Sie bestellte bei der Finanzkontrolle einen Sonderprüfungsbericht, der nun vorliegt.

Fazit: Die finanziellen Auswirkungen der Probleme seien «nicht gravierend», die personalrechtlichen Vorgaben würden insgesamt eingehalten. Verbesserungswürdig seien aber die Betriebskultur und die Kommunikation mit den Medien, ausserdem brauche es verbindliche und messbare Zielvorgaben.

Den grössten Handlungsbedarf sieht der Bericht bei der ungenügenden Aufsicht und Führung durch das Amt für Justizvollzug, wie die Finanzkommission am Dienstag mitteilte. Ausserdem seien Prozesse nicht standardisiert. Diese Schwachstellen könnten sich negativ auf Betriebsklima, Vertrauen und Glaubwürdigkeit auswirken.

Die Finanzkontrolle macht insgesamt 18 Empfehlungen für Verbesserungen. Viele davon zielen darauf ab, die Position des Amts gegenüber den bernischen Justizvollzugsanstalten Hindelbank, St. Johannsen, Witzwil und Thorberg zu stärken. Der Sonderprüfungsbericht selber wurde den Medien nicht zugestellt.

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