600 Krienser fordern Tempo 30 im Zentrum
Petition für ein «attraktives Kriens» eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- 600 Krienser fordern Tempo 30 im Zentrum
- Für weniger Stau und Lärm, für mehr Lebensqulität
- Der Luzerner Regierungsrat hat die Petition entgegengenommen
Kriens versinkt im Verkehr. Jetzt fordern 600 KrienserInnen und Krienser in einer Petition an den Luzerner Regierungsrat Tempo 30 auf der Hauptstrasse – für mehr Lebensqualität und ein attraktives Zentrum. Die Petition wurde heute Donnerstag eingereicht.
Über 20’000 Autos fahren täglich durch das Zentrum von Kriens. Das Resultat: Lärm, Stau, leere Geschäfte, keine Begegnungsorte. Eine Wende ist nicht absehbar: Mit dem geplanten Ausbau der Rengglochstrasse soll der Verkehr durch Kriens bis in zehn Jahre um weitere 35 Prozent zunehmen.
600 Krienserinnen und Krienser fordern deshalb in einer Petition Tempo 30 auf der Luzernerstrasse durch Kriens. Nur so könnten die negativen Auswirkungen des Verkehrs im Stadtzentrum abgefedert werden. Lanciert wurde die Petition von der von Anwohnern gegründeten IG «attraktives Kriens» (www.attraktives-kriens.ch).
Die Temporeduktion würde sich für alle positiv auswirken, sagt Dominik Hertach, Initiant der Interessengemeinschaft: «Die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Anwohner und Passanten steigt, und damit profitieren die Läden.» Für Fussgänger und Velofahrer erhöht sich die Sicherheit, und Autofahrer wären schneller am Ziel, weil der Verkehr flüssiger wird. «Es gibt keinen vernünftigen Grund gegen eine Tempo-30-Strecke durch das Krienser Zentrum – aber viele dafür», kommentiert Anwohner Ueli Achermann, Unternehmer und Mitglied der IG attraktives Kriens.
Das sieht auch der Stadtrat von Kriens so: Im jüngst vorgestellten Gesamtverkehrskonzept fordert er ebenfalls Tempo 30 im Zentrum, zusammen mit einer Umgestaltung des Strassenraums in Richtung Begegnungszone.
Weil die Luzernerstrasse aber eine Kantonsstrasse ist, liegt der Entscheid über das Verkehrsregime beim Regierungsrat. Und dieser gibt sich in der Frage von Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen noch immer unnachgiebig. «Die neusten wissenschaftlichen Ergebnisse und bundesgerichtlichen Entscheide zeigen aber klar, dass die Argumentation des Regierungsrates gegen Tempo 30 auf Kantonsstrassen keine Grundlage mehr hat; weder juristisch noch technisch», erklärt Hertach. «Nachdem diese Erkenntnisse in vielen anderen Kantonen inzwischen umgesetzt werden, wäre es jetzt an der Zeit, dass sich auch die Luzerner Regierung bewegt.»