In der Gastronomie dürfen Wirte ihre Aussenflächen vorübergehend ohne Bewilligung erweitern. Pop-up-Bars dürften es dieses Jahr hingegen schwer haben.
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Die Städte Bern und Zürich gewähren den Restaurants vorübergehend eine kostenlose Erweiterung der Aussenflächen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In vielen Schweizer Städten dürfen Restaurants ihre Aussenflächen momentan erweitern.
  • Damit sollen die Abstandsregeln besser eingehalten werden können.
  • Vorübergehende Betreibsbewilligungen, wie Pop-ups, können hingegen nicht erteilt werden.

Seit Montag sind Restaurants und Bars teilweise wieder geöffnet. Die grosse Euphorie bleibt bei vielen Gastronomen bisher aus. Zu gross sind die Umsatzeinbussen wegen des strikten Schutzkonzepts. Zum Teil beläuft sich die Auslastung wegen des Mindestabstands von zwei Metern auf nur etwa 50 Prozent.

Nun soll der Gastronomie unter die Arme gegriffen werden. Mehrere Schweizer Städte zeigen sich deutlich kulanter, was Bewilligungen der Flächenausweitungen im Aussenbereich betrifft. Kreative Pop-up-Lösungen dürften es diesen Sommer hingegen besonders schwer haben.

Keine Gesuche für Erweiterung der Aussenfläche nötig

Das Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich gab bereits letzte Woche bekannt, den Wirten entgegen zu kommen. Neu ist es ihnen erlaubt, den Aussenbereich vorübergehend ohne Bewilligung zu vergrössern, schreibt das Departement in einer Medienmitteilung.

Gastronomie Aussenplätze
In Bern und Zürich dürfen Restaurants ihre Aussenflächen in den kommenden Monaten kostenlos erweitern. - Keystone

So sollen einerseits die Abstandsregeln besser eingehalten werden können. Andererseits ermöglicht es den Wirten, näher an ihre Auslastungsgrenze zu kommen. «Die Betriebe dürfen aber keineswegs mehr Gäste als im Normalbetrieb bewirten», betont Kommunikationsleiter des Sicherheitsdepartements der Stadt Zürich, Mathias Ninck.

Auch in Bern ist man bei der Flächenvergrösserung im Aussenbereich diesen Sommer kulanter. Zwar sollen die Gastro-Betriebe nicht einfach autonom handeln, trotzdem ist die Toleranz grösser als sonst.

Gastronomie Alain Berset
Einige Gastronomiebetriebe, wie die Cuba-Bar in Bern, setzen in ihrem Sicherheitskonzept auf Plexiglasscheiben. Damit soll auch die 2-Meter-Regel eingehalten werden können. - Keystone

«Unsere Mitarbeiter werden vor Ort zusammen mit den Wirten nach Lösungen suchen», erklärt Abteilungsleiter der Orts- und Gewerbepolizei, Marc Heeb. Wichtig sei dabei, dass die Covid-Verordnung nach wie vor berücksichtigt werde.

Gleiches gilt für Basel, wo Restaurants und Bars ebenfalls vorübergehend ihre Aussenbereiche ausdehnen können. Damit will die Basler Regierung den Betrieben die Möglichkeit geben, die eingebüssten Aussensitzplätze zumindest zum Teil wieder wettmachen zu können.

Eingereichtes Postulat in Luzern

Noch kommt man den Beizen aber nicht überall entgegen. In Luzern wurde kürzlich ein dringliches Postulat der Stadtluzerner CVP-Fraktion eingereicht, um die Gastronomie auf unkomplizierte Art zu unterstützen.

Luzern Gastronomie
In Luzern entscheidet das Stadtparlament noch diese Woche, wie man der Gastronomie entgegenkommen will. - Keystone

Bis Ende Woche entscheidet der Luzerner Stadtrat, ob Restaurants für die Erweiterung von «Boulevardzonen» vorübergehend auf das Baubewilligungsverfahren verzichten können.

Gastronomie: Diesen Sommer keine Pop-up-Bars?

Deutlich schwieriger fallen Bewilligungen für Pop-up-Betriebe aus, die sich in den letzten Jahren immer mehr bewährt haben. «Aufgrund des Veranstaltungsverbots können wir im Moment keine befristeten Betriebsbewilligungen erteilen», sagt Marc Heeb von der Berner Gewerbepolizei.

Da Pop-ups als Veranstaltungen gelten, müsse für Bewilligungen auf weitere Lockerungen des Bundes gewartet werden. Somit ist noch nicht klar, ob beliebte Pop-ups, wie beispielsweise die «Aarebar» im Berner Marzilibad, dieses Jahr überhaupt öffnen können.

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