Vor zwei Jahren kreierte Hobby-App-Entwickler Cedric Reichenbach QuickÖV. Es ist als fixe Alternative für Pendler gedacht. Der Nau-Test zeigt: QuickÖV startet dreimal so schnell wie die SBB-App.
«Wenn die SBB-App mir zu langsam ist, bau ich mir eben selber eine!», schrieb Cedric Reichenbach 2016, als er QuickÖV auf Reddit ankündigte.
«Wenn die SBB-App mir zu langsam ist, bau ich mir eben selber eine!», schrieb Cedric Reichenbach 2016, als er QuickÖV auf Reddit ankündigte. - Apple
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cedric Reichenbach ist der Erfinder von QuickÖV.
  • Die App zeigt die nächsten Verbindungen ausgewählter Haltestellen an, ohne dass man die Suche benutzen muss.
  • Für Touristen ist die Applikation allerdings nicht geeignet.

Obwohl die SBB-App gratis ist, sind die Ansprüche an sie unglaublich hoch. Was Nutzer häufig kritisieren: Die App ist vielen nicht schnell genug.

Als Cedric Reichenbach vor zwei Jahren die App «QuickÖV» ins Leben rief, war seine Motivation dieselbe: «Ich wollte möglichst schnell von A nach B kommen.»

Zunächst nur für sich selbst programmiert, machte der 28-jährige Informatiker die App bald publik. Sie stiess schnell auf grosses Interesse.

Vor einer Woche veröffentlichte er ein grosses Update: Mehrsprachigkeit, Zeitsuche, Verlinkung zum Ticket-Kauf in der SBB-App sowie technische Neuerungen sind jetzt dabei.

In 0,6 Sekunden gestartet

Wobei «gross» übertrieben ist. Im Gegensatz zur SBB-App (33,8 MB auf dem Apple-Store) braucht QuickÖV nur 7,4 Megabyte Speicherplatz. «Das macht insbesondere beim Starten der App einen Unterschied», erklärt Reichenbach. Ist die App erstmal geöffnet, zeigt QuickÖV dem User direkt die nächste Verbindung seiner Haltestelle an. Zum Vergleich: Bei der SBB müssen die Haltestellen vor der Anzeige zuerst noch separat eingegeben werden.

Screenshots der App.
Screenshots der App. - QuickÖV

Der Nau-Test hat ergeben: QuickÖV startet fast dreimal so schnell wie die SBB-Plattform. Lediglich 0,6 Sekunden brauchte Reichenbachs App, während die SBB mit 1,5 Sekunden Verspätung aufgleiste.

Betrachtet man aber die gesamte Palette an Features, welche die SBB auf ihrer App bietet, steht QuickÖV ziemlich mager da. Das sei aber auch nicht das Ziel, erklärt Reichenbach. «Die SBB hat Interesse daran, dass die Leute mehr Zug fahren. Für mich ist das egal.»

Für Touristen nicht geeignet

Für Touristen empfiehlt er QuickÖV allerdings nicht. «Wenn jemand eine Tagesreise durch die ganze Schweiz plant, würde ich auf die SBB-App verweisen.»

Auch QuickÖV ist gratis, das Feedback auf das neuste Update positiv. Geld verdienen sei aber nie sein Ziel gewesen, erklärt Reichenbach. In der App gibt es allerdings einen Spendebutton: «Donate a beer («Spende ein Bier»).» Damit kann man ihm als Dankbarkeit Geld für ein Bier überweisen. Für diese «beste Form der Unterstützung» erhielt der Hobby-App-Entwickler in den zwei Jahren nach eigenen Angaben schon etwa 20 Spenden.

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