Tausende Männer und Frauen gingen in Bern heute auf die Strasse um Gerechtigkeit einzufordern: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Demonstration für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung in Bern. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • 20'000 Menschen haben heute in Bern für die Umsetzung der Lohngleichheit demonstriert.
  • Die nationale Kundgebung wurde von der Gewerkschaft Unia organisiert.

«62 Jahre bis zum Frauenstimmrecht. 86 Jahre bis zur Mutterschaftsversicherung. 88 Jahre bis zur Gleichstellung im Eherecht. Und wie lange noch bis zur Lohngleichheit?» Das fragt sich die Gewerkschaft Unia, sowie tausende Frauen und Männer die sich heute, Samstagnachmittag auf der Schützenmatte in Bern versammelten und gemeinsam durch die Stadt zum Bundesplatz marschierten. «Es müssen mindestens 10'000 Leute nach Bern gekommen sein», freut sich Corinne Schärer von der Geschäftsleitung der Unia im Interview mit Nau. Später zeigen die offiziellen Zahlen: 20'000 Menschen haben an der nationalen Kundgebung teilgenommen. Sie forderten: «Lohngleichheit, Jetzt». «Genug ist genug» riefen sie lauthals durch die Gassen. Ob die grossangelegte Demonstration den Durchbruch in der langwierigen Angelegenheit bringt?

Obwohl wir das 21. Jahrhundert schreiben, seien Macht und Geld noch immer ungleich auf Männer und Frauen verteilt. Frauen seien in Politik und den Führungsgremien der Wirtschaft untervertreten und würden für gleichwertige Arbeit im Schnitt monatlich 600 Franken weniger als die Männer verdienen, schreibt die Gewerkschaft Unia. Die heutige Demonstration solle aufzeigen, wie viele Menschen sich an diesem Zustand stören und somit den Druck auf den Nationalrat erhöhen, sagt Corinne Schärer.

20'000 demonstrieren für Lohngleichheit

Die Massnahmen gegen die finanzielle Diskriminierung von Frauen wären laut Schärer ganz einfach: Systematische Lohnkontrollen, zwingende Anpassung diskriminierender Löhne und Sanktionen bei Verstössen. Gerade Letzteres werde von den Bürgerlichen als Gegenargument verwendet. Die Kontrollen würden zuviel Aufwand mit sich bringen. Corinne Schärer will dies nicht gelten lassen: «Wir sprechen hier von circa zwei Tagen, die eine Firma in die Lohnkontrolle investieren müsste, das sollte es einem Wert sein.»

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