Der Pächter vom «Café Schober» geht - Schweizer Gastronomen zeigen wenig Interesse daran. Es gibt jedoch einen unbekannten Interessenten aus dem Ausland.
Café Schober: Nau informiert über die Zukunft des Kult-Cafés - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schober ist ein Kult-Kaffee in der Altstadt: Viel Süsses, üppige Dekoration.
  • Nach über 100 Jahren könnte die Konditorei jetzt verschwinden - der aktuelle Pächter geht.
  • Interesse gäbe es jedoch bereits von einem ausländischen Investor.

Nach fast 130 Jahren könnte das Café Schober seine Pforten für immer schliessen. Der aktuelle Pächter Michel Péclard gibt das Kult-Kitsch-Kafi im Zürcher Niederdorf nach zehn Jahren auf. «Der Ertrag war einfach nicht da, wir beschäftigen hier sechs Pâtissiers, das ist extrem aufwändig», sagt Péclard zu Nau. Er hoffe aber, dass er einen Nachfolger finde.

Eigentlich wollte der Gastronom, der auch das Fischers Fritz führt, das Schober schon früher weitergeben: «Ich fragte die Familie Teuscher und andere Betriebe, es gab jedoch keinen Interessenten.» Auf die Ankündigung, das Schober könnte schliessen, meldeten sich dann jedoch doch mögliche Pächter: «Ein Vermittler sagte mir, es gäbe einen ausländischen Interessenten», wer genau, weiss aber auch Péclard nicht.

Viel Deko, süsse Spreisen: Bis 2008 dominierte im Café Schober der «Kitsch».
Viel Deko, süsse Spreisen: Bis 2008 dominierte im Café Schober der «Kitsch».
Schokolade, farbige Tücher und Kunstblumen prägten das Bild vom Café Schober bis zum Wechsel des Pächters im 2008.
Schokolade, farbige Tücher und Kunstblumen prägten das Bild vom Café Schober bis zum Wechsel des Pächters im 2008.
Die Konditorei Schober gehört seit über 100 Jahre zum Zürcher Niederdorf.
Die Konditorei Schober gehört seit über 100 Jahre zum Zürcher Niederdorf.

Geht das Traditionshaus, gegründet im Jahre 1874, schon bald in ausländische Hände über? Die Besitzerfamilie äussert sich dazu bedeckt: Ein ausländischer Pächter komme «eher nicht» in Frage, es sei jedoch vor allem wichtig, dass der Denkmalschutz eingehalten werde, so Roland Guggisberg gegenüber Nau. «Wir haben unsere eigenen Ideen für ein etwas kleineres Café.»

Ernährungstrend mache Patisserie kaputt

Es sei heute schwierig, mit Patisserie erfolgreich zu wirtschaften, sagt Péclard. Diese sei sehr personalintensiv. Dazu komme die Ernährungstrends die den Verkauf von Schokoladenkuchen und Pralinen erschweren: «Die Kunden wollen heute eher Quinoasalat und vegane Speisen», sagt der aktuelle Pächter.

Das Café Schober kommt in neue Hände. Pächter Péclard hört auf.
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