Gastronom Michel Péclard gibt das traditionsreiche Cafe Schober im Zürcher Niederdorf auf – als Gründe nennt er mangelnden Gewinn und den Gesundheitstrend.
Es weihnachtet (Symbolbild)
Es weihnachtet (Symbolbild) - Instagramm/Cafe Schober
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Das Wichtigste in Kürze

  • Michel Péclard wird seinen Pachtvertrag für das Café Schober nicht verlängern.
  • Er hofft aber das ein anderer Pächter die Traditions-Konditorei fortführen wird.

Seit 2009 steht das Café Schober unter der Leitung von Michel Péclard und seinem Team. Im März 2019 wird er den Betrieb im Zürcher Niederdorf einstellen. Am Sonntag teilte Péclard das Ende der über 100-Jährigen Geschichte mit.

«Eigentlich wollte ich schon viel früher aus dem Vertrag raus», sagt Péclard auf Anfrage von «20 Minuten». Dieser sei aber auf zehn Jahre ausgelegt gewesen. Er hätte in dieser Zeit alles versucht, sei aber an seine Grenzen gestossen: «Das Konditorei- und Patisserie-Gewerbe ist sehr schwierig», sagte der gebürtige Zürcher. Die Herstellung sei nicht nur anspruchsvoll, sondern auch personalintensiv: «Wir hatten zwar einen guten Umsatz von fast drei Millionen pro Jahr, aber auch enorm hohe Kosten.» Ein weiterer Grund sind für den Gastronom die aktuellen Ernährungs- und Fitnesstrends.

Für Schober-Mitarbeiter werden Anstellungen gesucht

«Natürlich schmerzt es, diese Oase an der Napfgasse aufzugeben», so Péclard. Seit er das Schober vor zehn Jahren von der Confiserie Teuscher übernommen hatte, renovierte er es aufwändig. Das Wichtigste für ihn sei aber, dass die 15 Konditorei-Mitarbeiter ihre Arbeit behalten dürfen: «Für sie werden neue Optionen in unseren anderen Lokalen gesucht.»

Auch an die Zukunft des Café Schober denkt Péclard: «Ich hoffe sehr, dass jemand dieses Traditions-Cafe übernimmt.» Er habe sich bereits intensiv darum bemüht, aber nur Absagen erhalten. Wer sich dann ein Erinnerungsstück sichern will, kann Teile des Mobiliars und Inventars nach der Schliessung im März erwerben.

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