Du willst etwas erleben, aber ohne stressigen Grossstadt-Trubel? Wir haben das Richtige für dich: Unsere 6 Städtchen bieten erlebnisreiche Ausflüge ohne Hektik.
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Schloss Burgdorf, eine der beeindruckendsten Burgen der Schweiz - BLS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spannende Stadtführungen in Burgdorf und Gänsehaut beim nächtlichen Stadtrundgang in Thun
  • Dienstboten-Erinnerungen im Schloss Oberhofen und Pflanzenpracht am Lago Maggiore
  • Hinter die Willisauer Kulissen schauen und in Avenches 2000 Jahren Geschichte nachspüren

Hier und da etwas knabbern, geschichtsträchtige Gebäude bestaunen, genüsslich flanieren: Kleine Städte sind die idealen Ausflugsziele für alle, die einen schönen Herbsttag erleben wollen.

Ob ihr mit Kindern unterwegs seid, allein oder als Pärchen: Bei unseren sechs Ausflugstipps findet ihr sicher ein passendes Städtchen für euch. Unser besonderer Service: Alle Ausflugsziele sind bequem mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.

Burgdorf – alles andere als «nur» ein romantisches Landstädtchen

Die Zähringerstadt Burgdorf oder «Burdlef», wie sie im Berndeutschen liebevoll genannt wird, lässt sich auf unzählige Arten entdecken: Kulinarisch, gruselig und erschreckend zugleich.

Stadtführung mit Gaumenschmaus: Hier können sich Gourmands zwei Stunden durch traditionsreiche Läden «durchschnousen». Lokale Spezialitäten wie Wurst, Käse, Wein und Bier werden mit interessanten historischen Fakten zum Thema Shopping vor 100 Jahren kombiniert.

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Die Kleinstadt Burgdorf am Tor zum Emmental. - BLS

Aufgepasst – auch die nächste Stadtführung kann unter Umständen schwer im Magen liegen. Die düsteren Geschichten über die Vergangenheit Burgdorfs sind schaurig brutal. Erfahre, wie Richter unbarmherzig über das Leben von Sündern entschieden und die Henker die grausamen Strafen ausführen mussten.

Auch die Führung über den grossen Stadtbrand von 1865 hinterlässt Spuren. Um ein Haar hätte ein harmloser Häuserbrand ganz Burgdorf ausgelöscht. Welche Zufälle das Inferno verhinderten und wie die grösste Hilfsaktion der Schweiz ablief, erfährst du auf der anderthalbstündigen Tour.

Informationen zu weiteren Stadtrundführungen, Durchführungsdaten, Preisen und der Anreise mit dem öffentlichen Verkehr findest du hier.

Schaurige Geschichten über Thun in einer nächtlichen Stadtführung

Wundere dich nicht, wenn du nach dem siebten Kirchturmglockenschlag in den dunklen Gassen von Thun auf eine aufgeschreckte Meute triffst. Es handelt sich hierbei um eine rund anderthalbstündige, nächtliche Stadtführung mit Gruselpotenzial. Angeführt von einer düsteren Gestalt mit Hellebarde und flackernder Laterne, dem längst verstorbenen Nachtwächter Jacob.

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Der Rundgang «Unheimliches Thun» wird auf Wunsch auch in einer inhaltlich und zeitlich kürzeren Version angeboten. - BLS

Er versetzt die Abenteuerdurstigen in eine Zeitreise durch Jahrhunderte und deckt Schauergeschichten auf, die nur hinter vorgehaltener Hand besprochen werden. Als «unsichtbarer» Nachtwächter kennt er die dunklen Geheimnisse der Thuner Stadtbewohner, deren ausschweifende Leben, ihre schlüpfrigen Geschichten und übelsten Schandtaten. Er weiss die Stadtbefestigung, die Brandwache und Zünfte zu schätzen und empfindet Mitleid mit den Aussätzigen. Läuft dir ein kalter Schauer über den Rücken, erinnere dich daran, dass diese geschichtlichen Begebenheiten der Vergangenheit angehören.

Für die Stadtrundführung mit Jacob benötigst du bequeme Schuhe und eine eigene Taschenlampe. Für die öffentlichen Führungen ist eine Reservation erforderlich, da die Platzzahl limitiert ist. Informationen zu den Durchführungsdaten, den Preisen und der Anreise findest du hier.

Dauerausstellung Schloss Oberhofen: Hier kommen die Dienstboten zu Wort

«Stets zu Diensten» lautet das Motto der Dauerausstellung im Museum Schloss Oberhofen. 800 Jahre stecken in diesem imposanten Bauwerk, welches unzähligen Menschen über Jahre hinweg ein schönes Zuhause bot.

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Schloss Oberhofen, die Magie aus acht Jahrhunderten. - BLS

Wunderbare Räume verbergen unzählige Geschichten. Ein orientalischer Rauchsalon war das Fumoir des Grafen Albert de Pourtalès, inspiriert dazu hat ihn seine Tätigkeiten in Istanbul. Atemberaubend ist vor allem der Blick auf den Thunersee und die dahinter liegende Bergwelt.

Der Schlosspark in Oberhofen lässt die Herzen der Romantiker höher schlagen. Mit seinen exotischen Mammutbäumen und den geometrischen Blumenparterres gehört er zu den prächtigsten Landschaftsgärten der Alpenregion.

In einem zweistündigen Rundgang wird der Fokus auf die Dienstboten gelegt, die im 19. Jahrhundert für das Wohl der Grafenfamilie gesorgt haben. Beobachte die Hausangestellten dabei, wie sie über die gnädigen Damen und Herren tuschelten oder erfahre, welche Sehnsüchte sie plagten.

Informationen zu den Öffnungszeiten, Preisen, dem Museum und dem Restaurant findest du hier.

Mediterranes Flair am Lago Maggiore

Verbania ist eines der wichtigsten urbanen Zentren am Lago Maggiore und begeistert Besucher mit internationalem Flair und mildem Klima. Mit seinen Geschäften, Restaurants und Weinlokalen bietet es alle Zutaten für einen gelungenen Tagesausflug. Typische Mitbringsel sind der Ziegenkäse Caprino della Val Vigezzo, die Mortadella Ossolana und die «Intresine»: verführerische Biscuits aus Mandeln und Haselnüssen.

Highlight eines jeden Ausflugs sind sicher die botanischen Gärten in der Villa Taranto und auf der Isola Madre. Die Villa Taranto beherbergt seit 1930 Pflanzen aus aller Welt, mittlerweile mit einem Bestand von sagenhaften 20'000 Pflanzenarten. Herrlich ist ein Spaziergang durch die orange-, rot- und violett-getönte Welt des herbstlichen Parks.

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Tipp: Am Samstag von 9 bis 16 Uhr findet in Verbania der Wochenmarkt statt.
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Malerisch, die Lage am Wasser mit üppiger Vegetation und Bergwelt ringsum.
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Die Villa Taranto liegt auf einer Anhöhe in der Nähe des Sees.

Die Isola Madre, eine der berühmten Borromäischen Inseln im Lago Maggiore, ist Heimat eines der ältesten botanischen Gärten der Welt. Er beherbergt Pflanzen, die normalerweise erst südlich des Wendekreises anzutreffen sind. Und eine dazu passende Vogelwelt mit Papageien, Pfauen und chinesischen Fasanen.

Für die Anreise nehmt ihr den Zug bis nach Domodossola und dort den Bus nach Verbania. Habt ihr euch in Verbania vertan, könnt ihr mittels «Island Hopping» den Inseln nachgehen und landet schliesslich in Stresa. Von hier bringt euch der Zug zurück nach Domodossola.

Nützliche Links, weitere Ausflugstipps und alles zur Anreise nach Verbania findet ihr hier.

Mehr als Ringli: ein Tag in Willisau

Unser nächster Tipp entführt euch in das Luzerner Hinterland in das Landstädtchen Willisau. Schweizweit berühmt für die Willisauerringli, besticht das Städtchen am nördlichen Ausläufer des Napfs auch durch seine ansprechende Altstadt.

Herzstück ist die grosszügig angelegte Hauptgasse, an der sich neben vielen Geschäften das Café Amrein befindet. Hier werden seit 1850 die Original Willisauerringli hergestellt – nach geheimer Rezeptur, versteht sich. Weitere Highlights sind das Landvogteischloss und das Rathaus mit seinem spätbarocken Kleintheater im Dachstock.

Sehr zu empfehlen ist die geführte Stadtbesichtigung. Dabei kommt ihr in den Genuss von lustigen Geschichten und spannenden Fakten aus der über 700-jährigen Stadtgeschichte. Dazu erwarten euch exklusive Einblicke in historische Gebäude, die normalen Flaneuren verschlossen bleiben.

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Der Obere Stadtbrunnen mit Blick auf das Obertor; im Vordergrund einer der drei siebeneckigen Brunnen, die mit ihren Bronzefiguren der Stadtheiligen Petrus und Paulus sowie der Muttergottes
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Höhepunkt der Führung ist die einmalige Aussicht vom Kirchturm aus.
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Bis zum Stadtbrand von 1704 waren fast alle Gebäude in Willisau aus Holz errichtet; seit damals dominieren Fassaden aus Stein.

Die Führungen finden den ganzen Oktober jeweils am ersten Sonntag des Monats statt, und zwar bei jeder Witterung. Start ist um 13.30 Uhr, eine Reservation wird empfohlen. Die Kosten belaufen sich für Erwachsene auf 19 Franken, für Kinder unter 16 Jahren kostet die Führung 5 Franken.

Alles Weitere über Willisau, die Stadtführung und zur Anreise per öffentlichen Verkehr findet ihr hier.

Römische Ruinen und mittelalterliches Erbe in Avenches

Viele Leute kommen nach Avenches, um die Ruinen des antiken Aventicum zu sehen. Und sind dann überrascht, eine lebhafte Altstadt mit prachtvollen Gebäuden und farbenfrohen, gepflasterten Gassen zu finden.

Zu den architektonischen Highlights in der Altstadt zählt das Schloss mit seiner Prunkfassade, dem Treppenturm und dem reich verzierten Hauptportal. Auch die «Auberge de la Couronne» mit ihrem Fachwerkgeschoss und die Häuserfassaden aus dem neunzehnten Jahrhundert werden euch gefallen. Ideal zum Vorbeiflanieren und eine Glacé geniessen.

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Gesamtansicht der Stadt mit Blick auf das Schloss und den Befestigungsturm des Amphitheaters; links im Bild: der Benneville-Turm, das grösste Bauwerk der Stadtmauern.
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Der Turm des Amphitheaters wurde wohl im 11. Jh. aus römischen Mauersteinen errichtet und ist einer der ältesten mittelalterlichen Wehrtürme der Schweiz.
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Die Stadtmauer von Aventicum war in erster Linie wohl eher ein Prestige- als ein Verteidigungsbau.
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Neben Überresten der Thermen, des Kapitols und der ehemaligen römischen Mauer seht ihr in Aventicum auch die letzte Säule des Cigogner-Tempels: Seinen Namen hat er von den Störchen (fr. 'cyg

Das römische Erbe Avenches' könnt ihr auf einer einfachen eineinhalbstündigen Wanderung durch die wunderschöne Natur entdecken. Prima kombinieren lässt sich der Besuch der Römerstätten mit einem Besuch im römischen Museum.

Wer seinem Familientag in Avenches einen roten Faden geben will, macht mit den Kindern vom Bahnhof her die «Schatzsuche». Auf der sechs Kilometer langen Wanderung lernt ihr auf zehn Schildern mit ebensovielen Rätseln alles über die Geschichte der Stadt. Dazu gibt es von Avenches Tourismus eine Broschüre mit spannenden Hintergrundinformationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Alles Weitere zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr und den verschiedenen Attraktionen in Avenches findet ihr hier.

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