Die Anzahl vermisster Menschen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Der Suchdienst des IKRK setzt sich für die Aufklärung dieser Schicksale ein.
IKRK humanitäre Hilfe
Der Suchdienst des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) gehört zu den ältesten Einrichtungen der Organisation. - Internationales Komitee vom Roten Kreuz
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast 200'000 Menschen wurden bis Ende 2022 beim IKRK als vermisst registriert.
  • Familien haben ein Recht darauf zu erfahren, was mit ihren Liebsten passiert ist.
  • Der Familiensuchdienst des IKRK unterstützt die Familien und hilft bei der Suche.

Jährlich werden unzählige Familien durch Kriege, Naturkatastrophen oder Migration auseinandergerissen. Die Ungewissheit über das Schicksal ihrer Liebsten ist für die Zurückgelassenen eine enorme Belastung.

In Krisensituationen bleiben die Bedürfnisse der Hinterbliebenen oft unbeachtet. Das «unsichtbare» Problem der Vermissten wächst stetig und global.

Alarmierender Anstieg vermisster Personen

Bis Ende 2022 registrierte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) fast 195'000 Fälle von Vermissten. Das ist ein beunruhigender Anstieg um etwa 75 Prozent in den letzten fünf Jahren. Dieser Trend spiegelt die zunehmende Dauer und Komplexität aktueller Konflikte sowie vermehrte Migrationsbewegungen und Naturkatastrophen wider.

Hinter jeder vermissten Person stehen Menschen, die Angst haben, weil sie nicht wissen, was mit ihren Familienmitgliedern geschehen ist.

IKRK humanitäre Hilfe
Neben dem Schmerz, der durch Abwesenheit und Ungewissheit entsteht, wird ihr Alltag häufig durch weitere Probleme belastet: durch psychosoziale, administrative, rechtliche und wirtschaftliche Herausforderungen. - Internationales Komitee vom Roten Kreuz

Familien haben das Recht zu erfahren, was mit ihren vermissten Angehörigen geschehen ist. Dieses Recht wird durch humanitäres Völkerrecht und internationale Menschenrechte gestützt.

Der Familiensuchdienst des IKRK hilft bei der Suche nach Vermissten und unterstützt Familien dabei, aus ihrer Isolation herauszukommen. Mit einer Spende können Sie Menschenleben verändern. Weitere Informationen finden Sie hier.

Unterstützung durch den Familiensuchdienst des IKRK

Der Familiensuchdienst erleichtert die Wiederaufnahme von Kontakten zwischen Familienmitgliedern und hilft bei der Bewältigung vieler Schwierigkeiten: Von der aktiven Suche bis zur Bereitstellung von Dienstleistungen an all diejenigen, die sich mit der Aufklärung von Vermisstenfällen befassen.

IKRK humanitäre Hilfe
Der Suchdienst des IKRK sammelt Informationen über Vermisste und setzt die Suche fort, um deren Verbleib zu klären. - Internationales Komitee vom Roten Kreuz

Idealerweise resultiert diese Arbeit in einem freudigen Wiedersehen. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die vermisste Person verstorben ist oder nicht gefunden werden konnte. Um den Angehörigen in dieser herausfordernden Phase beizustehen, bieten Fachkräfte des Familiensuchdienstes emotionale und soziale Unterstützung. Bei Bedarf stellen sie auch rechtliche, administrative und finanzielle Hilfe zur Verfügung.

Zentrales Anliegen: Familienzusammenführung

Die erfolgreiche Suche nach vermissten Kindern und ihre Rückführung zu ihren Eltern oder Verwandten ist oft von intensiven Emotionen geprägt. Das zeigt der Fall der kleinen Olive.

IKRK humanitäre Hilfe
Die Aufklärung über den Verbleib von Angehörigen kann für Familien eine grosse emotionale Entlastung sein. - Internationales Komitee vom Roten Kreuz

Im Jahr 2022 wurde ihr Dorf von einer bewaffneten Gruppe überfallen. Die sechsjährige Olive und ihre Schwester Ornella wurden daraufhin von ihrer Familie getrennt. Das IKRK in Kooperation mit dem Roten Kreuz der Demokratischen Republik Kongo hatte Erfolg: Nach ausgedehnten Ermittlungen konnten die beiden Mädchen wieder mit ihrer Mutter vereint werden. Dies war eine immense Erleichterung für die Mutter, die ihre beiden Töchter lebendig und gesund in ihre Arme schliessen konnte.

Sie möchten das IKRK dabei unterstützen, noch mehr Familien wieder zu vereinen? Helfen Sie jetzt mit einer Spende.

Der Zentrale Suchdienst (ZSD) wurde 1870 als «Basler Hilfsdienst» gegründet. Er arbeitet daran, Familien zusammenzuführen, Vermisste zu suchen und zu identifizieren sowie Angehörige mit notwendigen Informationen zu versorgen.

Ad
Ad