Köbi Kuhn (†76): Weggefährten entsetzt über Grab von Alice

Das Grab von Köbi Kuhn (†76) in Zürich ist hübsch bepflanzt. Daneben wuchert es bei Frau Alice (†73) und Tochter Viviane (†48). Was ist bloss los?

Köbi Kuhn verstarb im Alter von 76 Jahren. Damals wurde das ganze Grab neu angepflanzt. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Grab von Köbi Kuhn (†76) auf dem Friedhof Sihlfeld in Zürich sorgt für Aufruhr.
  • Witwe Jadwiga und der Friedhof widersprechen sich – Weggefährten sind schockiert.

Am 26. November 2019 verstirbt einer der ganz Grossen im Schweizer Fussball. FCZ-Legende und Ex-Natitrainer Köbi Kuhn erliegt den Folgen einer Lungenentzündung.

Wer «Köbi national» heute auf dem Friedhof einen Besuch abstatten will, dem stockt beim Anblick seiner Ruhestätte der Atem. Das gemeinsame Familiengrab ist nur auf der rechten Seite gepflegt.

Dort wo seine Frau Alice (†73) und Tochter Viviane (†46) ihre letzte Ruhe finden, wuchert das Unkraut.

«Das Grab von Alice ist eine Schande», sagt ein ehemaliger Weggefährte Kuhns (Name der Redaktion bekannt). Er will anonym bleiben.

Die Frage stellt sich: Warum bloss ist das Grab zur Hälfte ungepflegt?

Jadwiga Kuhn widerspricht

Nau.ch hat bei Köbis Witwe Jadwiga Kuhn nachgefragt. Diese widerspricht vehement. «Das Grab ist gepflegt, wir haben dem Friedhof den Aufrag gegeben», erklärt Jadwiga Kuhn.

Und sie weist die Schuld klar von sich. Jadwiga Kuhn: «Das ist provisorisch, damit sich die frische Erde setzen kann. Gehen Sie zum Friedhof und fragen sie bei der Gärtnerei nach.»

Gesagt, getan. Von einem Provisorium will der Friedhof Sihlfeld auf Nau.ch-Anfrage aber nichts wissen.

Im Gegenteil. Sie geben den Ball zurück. Das sei ein Entscheid der Angehörigen.

Jugendfreund von Köbi Kuhn ist empört

Auch Köbis Jugendfreund Bruno Brizzi traut seinen Augen kaum, als er das Grab von Alice sieht. «Das ist ja nur noch ein Gestrüpp», so der 86-Jährige. «Das geht so nicht», empört sich Brizzi.

Bruno Brizzi (li.) besuchte Köbi Kuhn noch kurz vor dessen Tod im Spital. - FCZ.ch // Keystone

Er selber sei «mindestens zweimal pro Woche» beim Grab seiner verstorbenen Frau Mirta. «Die Angehörigen sind doch verantwortlich für das Grab.»

«Das ist mit Absicht passiert»

Auch Mary-Lou Güntensperger (83) ist schockiert. Die Mutter des Schweizer Ex-Bundesligakickers Urs Güntensperger war selber vor Ort. «Das gibt es doch nicht?», dachte sie im ersten Moment.

Güntensperger führte jahrelang ein Blumengeschäft. Und sagt: «Ich habe mir schon überlegt, dort selber etwas anzusetzen. Meine Buben sind zusammen mit der Tochter von Köbi Kuhn aufgewachsen.»

An die Theorie der frischen Erde glaubt sie nicht. «Das würde doch nur Köbis Seite betreffen – und die ist schön gemacht. Man könnte das Grab von Alice und Viviane problemlos bepflanzen.»

Und Güntensperger vermutet sogar: «Das ist wohl absichtlich so gemacht worden.»