Bruno Brizzi spielte einst mit Köbi Kuhn (†76) beim FCZ und in der Nationalmannschaft. Kurz vor Kuhns Tod besuchte ihn sein Jugendfreund noch einmal.
Köbi Kuhn Bruno Brizzi
Bruno Brizzi (li.) besuchte Köbi Kuhn noch kurz vor dessen Tod im Spital. - FCZ.ch // Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag verstarb die Schweizer Fussball-Ikone Köbi Kuhn im Alter von 76 Jahren.
  • Jugendfreund und Weggefährte Bruno Brizzi erinnert sich an den Verstorbenen.
  • Die gemeinsame Zeit reicht bis in die Kindheit in Zürich zurück.

Der Tod von Ex-Nati-Coach Köbi Kuhn erschüttert die Schweizer Fussball-Gemeinde bis ins Mark. Einer, der besonders betroffen ist, ist Kühns Jugendfreund Bruno Brizzi.

Der heute 86-Jährige teilte sich mit dem zehn Jahre jüngeren Kuhn beim FCZ und in der Nati das Spielfeld. «Ich hatte Tränen in den Augen, als ich es erfahren habe. Ich hätte niemals gedacht, dass es so schnell gehen könnte», sagt Brizzi.

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Als junger, begnadeter Kicker begann Jakob «Köbi» Kuhn (hier im Jahr 1964) seine Laufbahn beim FCZ. Es sollte zeitlebens sein einziger Club bleiben.
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In seiner aktiven Zeit galt Kuhn (hier im Jahr 1968) als bester Schweizer Fussballer.
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Sechs Meistertitel und fünf Cupsiege holte Köbi Kuhn mit dem FC Zürich als Spieler.
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Sie prägten eine Ära: Karl Odermatt und Köbi Kuhn.
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1978 beendete er nach 18 Jahren beim FCZ seine illustre Karriere als Aktiver.
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Dauerhaft Cheftrainer war er bei seinem FCZ nie. 1983 und 1984 übernahm er die Zürcher zweimal interimistisch.
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Zwischen 2001 und 2008 stand Köbi Kuhn bei 70 Spielen der Schweizer Nati als Trainer an der Seitenlinie.
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Zum Rücktritt nach der Heim-EM 2008 gab es einen emotionalen Abschied.
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Am 26. November 2019 verstarb Köbi Kuhn im Alter von 76 Jahren in Zürich.

Vom «Mitkicken» zur gemeinsamen Karriere

Den späteren Nati-Coach kannte er bereits seit Kindheitstagen – nur knapp 150 Meter trennten die beiden beim Aufwachsen. Brizzi verbrachte seine Kindheit in der Zurlindenstrasse. Köbi wuchs in der Fritschistrasse auf, nur einmal ums Eck.

Die grössere Distanz herrscht beim Alter, zehn Jahre lagen zwischen Brizzi und Kuhn. «Darum durfte der kleine Köbi bei uns im Quartier zuerst nur zuschauen, wenn wir Fussball spielten. Erst als er älter war, liessen wir ihn mitkicken.»

Aus dem «Mitkicken» wurde eine gemeinsame Laufbahn, sowohl beim heissgeliebten FCZ als auch in der Nati. Und auch, als die Fussballschuhe schon lange am berühmten Nagel hingen, lebte die Freundschaft weiter. Auch während Kuhns Krankheit besuchte ihn sein Weggefährte im Krankenhaus.

Köbi Kuhn
Glorreicher Abschied als FCZ-Aktiver: Köbi Kuhn wird in der Sänfte aufs Spielfeld getragen. - keystone

Sie hätten im Spital über viele Sachen gesprochen, er sei geistig voll da gewesen. «Nur über seine Krankheit sprachen wir nicht», erinnert sich Brizzi. Den Leidensweg seines einstigen Mitspielers konnte er gut nachfühlen. Bruno Brizzi litt selbst vor einigen Jahren an Krebs, überwand die Krankheit jedoch.

Auch bei Kuhn hoffte er auf die Genesung, leistete durch seine Besuche bestmögliche Unterstützung. «Besuche von Bekannten im Spital gaben ihm Kraft. Auch Sepp Blatter kam vorbei, das hat ihn sehr gefreut.»

«Noch letzte Woche habe ich Köbi besucht, zwei Krankenschwestern haben ihm geholfen, damit er am Tischchen mit mir einen Kaffee trinken konnte. Geistig war er noch voll da, wir haben uns umarmt und zusammen gelacht. Ich bin sprachlos, ich wollte Köbi morgen eigentlich wieder besuchen.»

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