FC Basel schreibt Millionen-Minus – Verein soll mitzahlen

Der FC Basel schreibt im Geschäftsjahr 2022 ein Minus von 1,2 Millionen Franken. Nun bittet David Degen den Verein zur Kasse. Ansonsten verliert dieser Anteile.

David Degen hat keine guten Nachrichten für die Vereinsmitglieder des FC Basel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FCB-Besitzer wollen das 1,2-Millionen-Finanzloch mit einem Kapitalschnitt ausgleichen.
  • Heisst: Die nominelle Kapitalherabsetzung ist mit einer effektiven -erhöhung verbunden.
  • Die Holding-Mitglieder zahlen 900'000 Franken ein. Den Rest muss der Verein abdecken.
  • Treibt der Verein nicht schnell 300'000 Franken auf, droht ein Verlust der AG-Anteile.

Dicke Post im Briefkasten der Mitglieder des FC Basel! An der Bilanzpressekonferenz im Dezember verkündete Club-Boss David Degen noch, dass man das Geschäftsjahr 2022 mit einer schwarzen Null abschliesst.

In einer Mitteilung kommt nun heraus: Aus der schwarzen Null ist ein Defizit von 1,2 Millionen Franken geworden. Das berichtet die «bz».

Füllen will man das Finanzloch nun mit einem Kapitalschnitt. In der Wirtschaft eine gängige Sanierungsmethode: Das Aktienkapital wird nominell herabgesetzt und gleichzeitig effektiv erhöht, um Verluste zu decken.

Verein muss zahlen – oder er verliert an Gewicht

Die FC Basel 1893 AG ist zu 75 Prozent in den Händen der Holding. Dort sitzen nebst David Degen das Ehepaar Rey sowie Dan Holzmann. Die Mitglieder werden 75 Prozent der Verluste – also 900'000 Franken – aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen. Die restlichen 25 Prozent muss der Verein ausgleichen, welchem ein Viertel der AG gehört.

Heisst konkret: Gelingt es dem Verein nicht, zügig 300'000 Franken aufzutreiben, droht ein Verlust der Anteile. Diese würden aufgrund des Kapitalschnitts plötzlich von 25 auf zehn Prozent sinken.

Passiert das, dürfte dies etwa der Muttenzerkurve gegen den Strich gehen. Der Verein hat im derzeitigen FCB-Konstrukt eine Kontrollfunktion. Welche mit 15 Prozent weniger Anteilen deutlich geringer würde.

Burgener brauchte alle Reserven des FCB auf

David Degen und Co. sind die ersten Holding-Eigentümer, die aus der AG heraus Defizite ausgleichen, berichtet die «bz» weiter. Bisher war das immer auf Holding-Ebene geschehen, wo sich über Jahre Reserven angesammelt hatten.

Das änderte sich aber mit Degens Vorgänger Bernhard Burgener.

Bernhard Burgener, Degens Vorgänger beim FCB, brauchte in seiner Amtszeit sämtliche Reserven der Holding auf. - Keystone

Der Ex-FCB-Präsident brauchte sämtliche Polster auf, um die Defizite aus seiner Amtszeit auszugleichen. Degen übernahm den FCB also mit aufgebrauchten Holding-Reserven und musste auch noch das AG-Eigenkapital ausschöpfen. Nur so konnte das 14-Millionen-Loch gestopft werden.

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Nun muss also anderweitig Geld her. Am 7. Februar lädt der Verein zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung ein. Dort wird darüber abgestimmt, ob der Verein 25 Prozent der AG hält und somit auch 25 Prozent des 1,2-Millionen-Finanzlochs deckt.