Bulgarien-Legende Aleksandrov: «Traue Schweizer Nati fünf Tore zu»

Alles oder nicht: Die Schweizer Nati bekommt es heute mit Bulgarien zu tun. Petar Aleksandrov (58) kennt beide Teams bestens und traut der Schweiz viel zu.

Können Silvan Widmer und Ruben Vargas auch gegen Bulgarien jubeln? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute um 20.45 Uhr trifft die Schweiz in Luzern auf Bulgarien.
  • Für die direkte WM-Qualifikation braucht die Nati wohl einen hohen Sieg.
  • Ein 3:0 gegen Bulgarien genügt, falls Italien in Nordirland nur 1:0 gewinnt.
  • Laut Petar Aleksandrov liegt das durchaus im Bereich des Möglichen.
  • Petar Alexsandrov spielte ua. für Aarau, Xamax und Luzern, war zweimal Torschützenkönig.

Nau.ch: Petar Aleksandrov, für die Schweizer Nati geht es gegen Bulgarien um alles. Ist der hohe Sieg, der wohl benötigt wird, realistisch?

Petar Aleksandrov: Im Normalfall ist die Schweiz klarer Favorit in dieser Affiche, das wissen wir. Aber die Bulgaren haben als Ziel den dritten Platz im Visier. Dafür brauchen sie unbedingt einen Punkt im letzten Spiel. Und ich würde der Schweiz die direkte Quali für die WM in Katar gönnen.

Petar Aleksandrov feiert 1993 mit dem FC Aarau und Trainer Rolf Fringer den Schweizer Meistertitel. - keystone

Nau.ch: Sie glauben also, dass sich die Nati direkt qualifiziert?

Petar Aleksandrov: Sie haben sicher eine Chance. Italien hat in Nordirland noch nie gewonnen. Ich traue der Schweiz vier oder fünf Tore gegen Bulgarien zu, obwohl das nicht einfach wird.

Nau.ch: Sie als Ex-Nationalspieler Bulgariens mit starkem Bezug zum Schweizer Nati könnten doch vielleicht etwas nachhelfen. Wäre eine Bestechung mit Uhren, Käse und Schokolade denkbar?

Petar Aleksandrov: Ich kann es probieren, man weiss ja nie (lacht). Aber ich glaube, dass alles auf dem Platz entschieden wird. Und die Schweiz hat viel mehr Qualität, die sie in Tore ummünzen kann.

Aleksandrov (2.v.r.) spielte zweieinhalb Jahre lang für den FC Luzern. - keystone

Nau.ch: Was muss die Nati tun, um einen hohen Sieg einfahren zu können?

Petar Aleksandrov: Ein frühes Tor ist sicher wichtig. Sie muss so gut spielen, wie in der ersten Halbzeit gegen Italien. Bulgarien hat zuletzt oft unentschieden gespielt, aber dabei viel Glück in Anspruch genommen. Ich glaube, die Schweizer Nati braucht nicht viele Chancen, um viele Tore zu schiessen.

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Nau.ch: Sie werden das Spiel besuchen. Wem drücken Sie die Daumen?

Petar Aleksandrov: Ich habe früher selber in Luzern gespielt, ob mit dem FCL oder mit Aarau gegen ihn. Die Stadt ist mir ans Herz gewachsen. Ich habe länger in der Schweiz als in Bulgarien gelebt. Dennoch bleibt meine erste Heimat immer Bulgarien.

Petar Aleksandrov (hier mit Elsad Zverotic im Jahr 2016) amtet heute als Stürmertrainer beim FC Aarau. - keystone