Ignazio Cassis spendet 5000 Franken für die Ukraine

Heute ist der nationale Solidaritätstag mit der Ukraine. Die Glückskette sammelt gemeinsam mit der SRG und Bundespräsident Ignazio Cassis Spenden.

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Nau.ch / Drone-Air-Media.ch - Bundespräsident Ignazio Cassis in der Zürcher Telefonzentrale der Glückskette.

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute sammelt die Glückskette gemeinsam mit der SRG Spenden für die Ukraine.
  • Bundespräsident Ignazio Cassis ist in Zürich und sammelt per Telefon mit.
  • Bisher hat die Spendenaktion heute Mittwoch über 15 Millionen Franken generiert.

Der Krieg in der Ukraine hat katastrophale humanitäre Folgen. Laut der Flüchtlingsagentur UNHCR sind Stand Dienstag zwei Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder und Frauen, in den Westen geflüchtet. UN-Flüchtlingsochkommissar Filippo Grandi sagte selber: «Selten habe ich einen so schnellen Exodus wie diesen erlebt.»

Eine ukrainische Frau in einer polnischen Turnhalle am Dienstag, 8. März 2022. - Keystone

Die Schweiz, sowohl die Behörden als auch die Bevölkerung, bietet ihre Hilfe an. Das Staatssekretariat für Migration habe viele Anfragen zur privaten Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten erhalten, hiess es am Freitag. Aber auch die indirekte Hilfbereitschaft für Flüchtlinge ist gross.

Bundespräsident Ignazio Cassis hilft mit

Den heutigen Mittwoch hat die Glückskette zum nationalen Solidaritätstag mit der Ukraine erklärt. In Zusammenarbeit mit der SRG werden Spenden gesammelt. Ehrengast in Zürich ist Bundespräsident Ignazio Cassis: Der Aussenminister sitzt in der Telefonzentrale und nimmt Spenden entgegen.

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Nau.ch / Drone-Air-Media.ch - Bundespräsident Ignazio Cassis während eines Telefonats für die Glückskette.

Laut Webseite der Glückskette wurden heute über 15 Millionen Franken gesammelt. Vor dem Solidaritätstag hatte die Organisation schon rund 30 Millionen beisammen.

Im Interview mit Nau.ch erzählt Ignazio Cassis, er sei «sehr erfreut». Diese freiwillige Solidarität finde er toll. Eine Dame, mit welcher er telefoniert habe und die heute ihren Geburtstag feiere, habe gleich 200 Franken gespendet.

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«Ihr Mann hat ihr 100 Franken geschenkt», lacht Cassis. «Und dann hat sie beide 100 Franken, ihre und diejenige ihres Mannes, als Spende gegeben.» Das finde der Bundespräsident «herzig», er habe der Frau natürlich gratuliert.

Er selbst habe 5000 Franken gespendet, sagt der Bundespräsident. Das sei die gesamte «Präsidialspende», wie er erklärt. Diese stehe jedes Jahr dem Präsidenten oder der Präsidentin zu.

Geografische Nähe erhöht Solidarität

Dass die Schweizer Bevölkerung so viel Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge aufzeige, sei menschlich: «Sie tragen auch viel grössere Sorge zu Ihren Nachbarn zu Hause, als zu Leuten in Süditalien. Diese sind geografisch weit weg.» Die Ukraine sei ein europäisches Land, was die Betroffenheit erhöhe.

Ein Mitglied des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) stellt gemeinsam mit der ukrainischen Caritas und dem ukrainischen Zivilschutz ein von der Schweiz geliefertes Zelt an der polnischen Grenze auf. - Keystone

Die offizielle schweizerische humanitäre Hilfe könne derzeit nur an der Grenze zur Ukraine wirken, so Cassis weiter. «Leider können wir noch nicht in die Ukraine, sicherheitsmässig ist es heute noch zu gefährlich», sagt der Aussenminister. Ohne sogenannte «humanitäre Korridore» könne die Schweiz nicht ins Land vordringen.

Neben Ignazio Cassis ist auch alt Bundesrätin Doris Leuthard für die Glückskette spontan im Einsatz. «Es schellt ununterbrochen», sagt sie beeindruckt. «Es ist eine Anteilnahme, die ans Hez geht», fügt sichtlich berührt hinzu.

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Nau.ch - Alt Bundesrätin Doris Leuthard in der Telefonzentrale der Glückskette.

Als ehemalige Umwelt- und Energieministerin befürworte sie den schnellen Ausbau von erneuerbaren Energien, um vom russischen Gas wegzukommen. «Es wäre schon lange gut gewesen, wenn wir schneller vorangemacht hätten», lacht sie.

Persönlich helfe Leuthard, indem sie ihr Ferienhaus für Flüchtlinge zur Verfügung stelle. «Alles, was man in dieser Ohnmacht machen kann, soll man machen.»