Boris Becker gibt Interview nach Knast: «Natürlich war ich schuldig»

Boris Becker wurde kürzlich aus dem Gefängnis entlassen. Jetzt spricht der ehemalige Tennis-Star erstmals über das Knast-Leben.

Boris Becker in seinem ersten Interview nach seiner Zeit im Gefängnis. - Sat.1 Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Becker gibt sein erstes Interview nach dem Gefängnis.
  • Mehrmals kämpft die Tennis-Legende mit den Tränen.
  • Er enthüllt unter anderem: «Ein Häftling wollte mich umbringen.»

Erstmals nach 236 Tagen hat sich Boris Becker (55) wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Die deutsche Tennis-Legende musste wegen Insolvenzverschleppung in Grossbritannien ins Gefängnis. Nach rund acht Monaten ist er nun wieder auf freiem Fuss. Im Interview bei Sat.1 packt er jetzt erstmals über die Zeit im Knast aus!

Gleich zu Beginn will Moderator Steven Gätjen von Becker wissen, ob er unschuldig hinter Gittern sass. Der 55-Jährige gesteht: «Nein, natürlich war ich schuldig.»

Boris Becker: «Ich musste hungrig ins Bett»

Die Zeit im Gefängnis ist nicht spurlos an Becker vorbeigezogen. Das macht unter anderem ein Vorher-Nachher-Bild deutlich. Dazu sagt der ehemalige Tennisspieler: «Der gleiche Mensch, aber zwei verschiedene Leben.» Er sei nun etwas schlauer und demütiger.

Boris Becker sagt, er musste im Gefängnis hungrig ins Bett. - Sat.1 Screenshot

Doch auch optisch hat sich «Bobele» stark verändert. «Ich habe viel Gewicht verloren», sagt er. Rund sieben Kilo habe er in den acht Monaten verloren. Er fügt an: «Ich hab zum ersten Mal in meinem Leben Hunger gefühlt, also bin hungrig ins Bett gegangen.»

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Als der vierfache Papa über die Verurteilung und den Abschied von seinen Kindern spricht, kämpft er mit den Tränen. Seiner Freundin Lilian de Carvalho Monteiro sagte er damals: «Meine Liebe, du musst nicht auf mich warten.»

Auch Beckers Freundin LIlian sitzt im Interview-Raum. Sie sei geschockt gewesen, als sie Boris nach einer Woche besuchte. - Sat.1 Screenshot

Insbesondere die anfängliche Zeit im berüchtigten Wandsworth Knast sei schlimm gewesen. «Es geht ums nackte Überleben», so Boris. «Extrem schmutzig. Extrem gefährlich.»

Auch Becker musste das am eigenen Leib erfahren. «Ein Häftling wollte mich umbringen», erzählt er. Zu der brenzligen Situation kam es jedoch erst im Huntercombe Gefängnis. «Ich habe so gezittert», schildert Boris den Moment. Glücklicherweise sei er von anderen Insassen beschützt worden.

Letztlich zeigt sich der Wimbledon-Sieger erneut von seiner verletzlichen Seite. Er gibt zu: «Natürlich war ich beschämt, war es mir mehr als peinlich, dass ich verurteilt wurde.»

Sein Fazit? «Vielleicht habe ich das gebraucht. [...] Ich habe meine Fehler eingesehen.»