Weiterer Schritt hin zur neuen S-Bahn-Haltestelle Thun Nord
In einemWorkshopverfahren hat die Stadt Ideen entwickelt, wie die S-Bahn-Haltestelle Thun Nord in das Areal der kleinen Allmend eingebettet werden kann.
Das Areal der kleinen Allmend zwischen Aare und Allmendstrasse wird seit dem Jahr 2006 umstrukturiert und soll als Wirtschaftsstandort noch attraktiver werden. Über den Bypass Thun Nord ist der kantonale Premium Entwicklungsschwerpunkt ESP Thun Nord bereits optimal mit dem Auto erreichbar.
Eine neue S-Bahn-Haltestelle und eine ergänzende tangentiale Buslinie, die von Steffisburg über den Bypass und weiter in den Südwesten von Thun führt, sollen das Areal adäquat mit öffentlichem Verkehr erschliessen.
Im Sommer 2019 hat der Nationalrat die S-Bahn-Haltestelle Thun Nord in den nächsten Ausbauschritt der Bahninfrastruktur aufgenommen (vgl. Medienmitteilung vom 4. Juni 2019). Zur Konkretisierung der geplanten S-Bahn-Haltestelle führte die Stadt Thun in den vergangenen Monaten ein Workshopverfahren durch.
Städtebauliche Ideen und Erschliessung diskutiert
Ziel des Workshopverfahrens war es, Ideen zu entwickeln, wie die Haltestelle in das Areal der kleinen Allmend eingebettet werden kann. Die Stadt beauftragte ein interdisziplinär zusammengesetztes Planungsteam, im Rahmen des Workshopverfahrens ein Gesamtkonzept für die Haltestelle und ihr Umfeld zu entwickeln.
Ein Gremium aus Fachpersonen unterschiedlicher Bereiche sowie Vertreterinnen und Vertretern der SBB und BLS, des Kantons Bern und der Stadt Thun begleitete das Verfahren. An insgesamt vier Workshops diskutierten das Planungsteam und das Begleitgremium städtebauliche Ideen und Varianten für die optimale Anbindung der Haltestelle an das bestehende Verkehrsnetz und die angrenzenden Quartiere.
Parallel dazu konnten sich die Grundeigentümerinnen armasuisse Immobilien und RUAG Real Estate AG und weitere Stakeholder zu den Ideen äussern.
Haltestelle als Zentrum im ESP Thun Nord
Die wichtigsten Ergebnisse des Verfahrens bilden eine städtebauliche Vision und ein Erschliessungskonzept. Die neue S-Bahn-Haltestelle wird zum Zentrum des Entwicklungsschwerpunktes und muss aus dem ganzen Areal und aus der Umgebung gut und komfortabel erreichbar sein.
Sie wird ein wichtiger Umsteigeknoten zwischen Bahn und Bus sowie Ankunftsort für die Nutzer und Besucherinnen.
Gute Erschliessung mitsamt Grünräumen
Von hoher Bedeutung sind einfache und direkte Umsteigebeziehungen zwischen Bus und Bahn. Der zentrale Umsteigeknoten des öffentlichen Verkehrs befindet sich am nördlichen Ende der S-Bahn-Haltestelle bei der Alpenbrücke. Der dort vorgesehene Platz bildet den Schwerpunkt des gesamten Entwicklungsgebiets.
Der zweite Schlüsselort liegt am Südende der Haltestelle. Auch dort soll ein Platz entstehen. Bei beiden Plätzen sind Unterführungen vorgesehen, die den Zugang zum Perron ermöglichen und wichtige Quartierverbindungen sind.
Eine dritte Unterführung hilft, die Passagierströme besser zu verteilen. Sie liegt in der Verlängerung des an der Allmendstrasse bereits bestehenden Grünraumes, welcher bis hin zur Aare geführt werden soll. Ein weiterer Grünraum soll auch entlang der westlichen Arealgrenze Richtung Lerchenfeldquartier entstehen.
Die arealinternen Grünräume sind zentrales Element der städtebaulichen Vision: Sie vernetzen die Allmendstrasse mit dem Aareraum und übernehmen eine wichtige Erschliessungsfunktion für den Fuss- und Veloverkehr.
Wichtige Grundlagen für die weitere Planung
Abgestimmt auf das Gesamtkonzept haben die Planerinnern und Planer bereits detaillierte Vorschläge für die Haltestelle und die Gleisquerungen ausgearbeitet. Diese Detailpläne sind eine wichtige Grundlage für die Planung der Haltestelle durch die SBB.
Das Verfahren zeigte auch auf, dass einige Themen weiter vertieft werden müssen. So zum Beispiel die genaue Lage der Bushaltestelle der Tangentiallinie und die Anbindung weiterer Buslinien an die Haltestelle. Aber auch Fragen zu Nutzungsmix und -dichte sowie zur Erschliessung des gesamten Perimeters des ESP Thun Nord bedürfen einer vertieften Betrachtung.
Ziel: Haltestelle 2035 in Betrieb zu nehmen
In einem nächsten Schritt wird die Stadt in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümerinnen und weiteren Akteuren die Erkenntnisse aus dem Workshopverfahren vertiefen und den künftigen Planungsprozess definieren.
Ziel ist es, die neue Haltestelle spätestens 2035 in Betrieb zu nehmen und erste, an die Haltestelle angrenzende Baufelder schrittweise zu entwickeln.