Bahn

Pendler schleppt E-Töff in die S-Bahn – das kann teuer werden

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Zürich,

Ein Pendler hat in einer Zürcher S-Bahn der SBB einen protzigen E-Roller parkiert. Trotz Rushhour reagierte kein Passagier genervt.

SBB
Samt E-Harley ist der Pendler am Zürcher Bahnhof Hardbrücke in die S-Bahn eingestiegen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Pendler hat eine E-Harley in den Zug in Richtung Hauptbahnhof Zürich geladen.
  • Ein Passagier bot ihm sogar seine Hilfe an.
  • Dabei tat der E-Harley-Pendler etwas Verbotenes.

Während der Rushhour in der Zürcher S-Bahn ein freies Abteil zu finden, ist Glückssache. Nicht selten verbringen Passagiere die Fahrt von A nach B mit der SBB stehend im Eingangsbereich des Zugs.

Für grosse Augen sorgte am Donnerstag am Zürcher Bahnhof Hardbrücke ein Zugestiegener kurz nach 17 Uhr.

Mit dabei hatte er eine kleine Harley-Davidson – oder danach sah es zumindest aus. Genauer gesagt, parkierte der junge Mann einen protzigen E-Roller im Eingangsbereich der S20.

«Kann ich Ihnen helfen?»

E-Trottinette sind einiges kleiner und können Pendlerinnen und Pendler in den Zügen auf die Palme bringen. Im Fall der E-Harley blieben genervte Reaktionen aber aus.

Ein Mann bot sogar spontan seine Hilfe an. «Kann ich Ihnen helfen?», fragte er freundlich – als befände er sich in einer Garage statt im Zug.

Wie hättest du auf die E-Harley im Zug reagiert?

Die restlichen Pendlerinnen und Pendler sagten nichts. Möglicherweise machte sie die Aktion auf der Fahrt in Richtung Zürcher Hauptbahnhof sprachlos.

Personal von SBB hätte gebüsst

Wäre Personal der SBB im Zug gewesen, wäre es für den Töff-Pendler aber unangenehm geworden. E-Roller sind in der S-Bahn laut den Tarifbestimmungen 600 der Alliance Swisspass nicht zugelassen. Dies bestätigt Michaela Ruoss, Mediensprecherin des Branchenverbands Alliance Swisspass, gegenüber Nau.ch.

In diesem Fall droht ein Zuschlag von 70 Franken. Dazu kommt der Fahrpreis für die zurückgelegte Strecke beziehungsweise die allfällige Fahrpreispauschale.

«Heisst: Beim ersten Mal kann das bis zu 85 Franken kosten», sagt Michaela Ruoss. Im Wiederholungsfall müsse man mit bis zu 155 Franken rechnen.

Die Fahrt bis ans Ziel können sich E-Roller-Pendler abschminken. «Den E-Roller muss man spätestens an der nächsten Haltestelle ausladen», sagt Ruoss.

Das ist erlaubt

Solche E-Roller kosten in Onlineshops je nach Motorleistung zwischen 2000 und 3500 Franken. «Es fühlt sich an, als ob man mit einer Harley durch die Strassen fegt», wirbt ein Anbieter etwa.

Die Roller haben eine Maximalgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Für den Verkehr zugelassen sind jedoch nur E-Roller, die höchstens 20 km/h fahren.

Beim Modell in der S-Bahn dürfte es sich um ein 130 Kilogramm schweres und 1,75 Meter langes Exemplar handeln.

Im Zug der SBB erlaubt sind jedoch nur Velos, Elektrovelos, Trottinette und E-Trottinette. Diese müssen kürzer als zwei Meter sein. Der Durchmesser des grössten Rades darf höchstens 30,48 Zentimeter betragen.

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Kommentare

User #6528 (nicht angemeldet)

Unglaublich!! Und das gleiche gilt für Personen, welche mit ihren Koffern ein ganzes Abteil blocklirten. Für meinen kleinen Hund muss ich eine Halbtagskarte kaufen. Henri60

User #1425 (nicht angemeldet)

Vermutlich wollte er ihn im Zug nur aufladen

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