Maura Hegi (GLP SG): «Ich wünsche mir Mut seitens der Wählenden»
Maura Hegi kandidiert für die GLP St. Gallen als Nationalrätin. Um die Klimakrise zu bewältigen, sei auch der Mut der Wählenden gefragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Maura Hegi tritt für die GLP St. Gallen bei den Nationalratswahlen 2023 an.
- Die Klimakrise bezeichnet sie als die momentan grösste Herausforderung.
- Ausserdem ist ihr die Reform des Gesundheitswesens und eine moderne Gesellschaft wichtig.
Die GLP St. Gallen hat Maura Hegi (32) als Nationalratskandidatin gewählt. Die Unternehmerin hat sich den Fragen von Nau.ch zu ihrer Kandidatur gestellt.
Nau.ch: Der Klimawandel wird von Ihnen als die momentan grösste, politische Herausforderung bezeichnet. Was schlagen Sie vor, um die Klimakrise zu bewältigen?
Maura Hegi: Die Bewältigung der Klimakrise erfordert eine umfassende, parteiübergreifende Strategie. Ich schlage vor, das Verursacherprinzip durch Lenkungsabgaben und ökologische Steuerreformen zu stärken und Subventionen oder Wettbewerbsvorteile für fossile Energien abzuschaffen, um die tatsächlichen Kosten transparent zu machen.
Die Sicherstellung unserer Energieversorgung und Unabhängigkeit von ausländischem Öl sollte durch verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien erfolgen. Für die Dekarbonisierung der Wirtschaft sind auch Anreize für umweltfreundliches Verhalten und Verantwortungsübernahme von Unternehmen für ihren Beitrag zur Klimakrise entscheidend.

Nau.ch: Sie stehen für eine moderne Gesellschaft ein. Welche konkreten Massnahmen schlagen Sie vor, um diese voranzutreiben?
Hegi: Um eine moderne Gesellschaft voranzutreiben, schlage ich vor, neue Lebens- und Familienmodelle – auch ausserhalb der Ehe – zu fördern und gleichzeitig «Gläserne Decken» für weibliche Fach- und Führungskräfte zu eliminieren.
Dies bedingt eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben durch die Einführung von flexibler Elternzeit, die Akzeptanz von Individualbesteuerung in der Ehe sowie das Einführen von Teilzeitmodellen auf allen Hierarchiestufen.
Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?
Hegi: Zwischen 4000 und 5000 Franken, hauptsächlich finanziert aus meinem persönlichen und familiären Umfeld.
Nau.ch: Welche sonstigen politischen Themen liegen Ihnen am Herzen?
Hegi: Meiner Schwester ist diplomierte Pflegefachfrau. Ihr habe ich vor acht Jahren schon versprochen, dass ich mich für faire Arbeits- und Rahmenbedingungen für Pflegekräfte einsetzen werde. Die Coronakrise hat die Missstände für diesen Berufsstand noch verdeutlicht.
Ich möchte das Gesundheitssystem reformieren, mit zentralisierter und koordinierter Spitalplanung, so dass die Kosten kontrolliert und nicht weiter bei den Pflegekräften eingespart werden müssen.
Nau.ch: Was wollen Sie den Wählenden sonst noch mitteilen?
Hegi: Es braucht Mut, sich zur Wahl aufzustellen. Es braucht Mut, faktenbasiert seine Meinung zu präsentieren und trotzdem einen politischen Konsens zu finden. Ich wünsche mir Mut seitens der Wählenden, um für ein neues System und für das Klima zu wählen. Unsere Zukunft, unsere Wahl, deine Stimme.
Zur Person: Maura Hegi (32) ist als Unternehmerin in der Nachhaltigkeitsberatung tätig. Aufgewachsen ist sie in St. Georgen, heute wohnt sie in St. Gallen und tritt für die GLP bei den Nationalratswahlen 2023 an.