Thyssenkrupp: Massiver Stellenabbau in der Stahlsparte geplant

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Deutschlands grösster Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel Europe plant einen drastischen Stellenabbau. Bis 2030 sollen insgesamt 11'000 Arbeitsplätze wegfallen.

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Thyssenkrupp möchte in Zukunft mehr auf eine «grünere» Stahlproduktion setzen. (Archivbild) - AFP/Archiv

Der krisengeplagte Konzern Thyssenkrupp hat am Montag ein umfassendes Restrukturierungskonzept für seine Stahlsparte vorgestellt. Wie «BR» berichtet, sollen bis 2030 rund 5'000 Stellen «durch Anpassungen in Produktion und Verwaltung» gestrichen werden.

Weitere 6'000 Arbeitsplätze sollen durch Ausgliederungen oder Verkäufe von Geschäftsbereichen wegfallen.

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Deutschlands grösster Hersteller Thyssenkrupp fertigt laut eigenen Angaben 11 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr. (Archivbild) - dpa

Thyssenkrupp begründet den massiven Stellenabbau mit strukturellen Veränderungen am europäischen Stahlmarkt. «Überkapazitäten und steigende Billigimporte, insbesondere aus Asien, belasteten die Wettbewerbsfähigkeit», erklärt das Unternehmen laut «BR».

Produktionskapazitäten werden reduziert

Neben dem Personalabbau plant Thyssenkrupp auch eine deutliche Reduzierung der Produktionskapazitäten. Wie «ZDF» berichtet, sollen diese von derzeit 11,5 Millionen Tonnen auf 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden.

Die Industriegewerkschaft IG Metall reagierte empört auf die Pläne des Stahlkonzerns. Bezirksleiter Knut Giesler sprach laut «BR» von einer «Katastrophe für Beschäftigte und den Industriestandort NRW».

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Nach der geplatzen Stahlfusion plant Thyssenkrupp die Streichung von 6000 Stellen, 4000 davon in Deutschland. - dpa-infocom GmbH

Die Gewerkschaft kündigte «erbitterten Widerstand» gegen die geplanten Massnahmen an.

Zukunft der Stahlproduktion ungewiss

Trotz des massiven Stellenabbaus hält Thyssenkrupp an seinen Plänen für eine klimafreundliche Stahlproduktion fest.

Wie «ZDF» berichtet, will das Unternehmen weiterhin die bereits im Bau befindliche Direktreduktionsanlage für die Produktion von «Grünstahl» fertigstellen.

Bist du von der Stellenstreichung betroffen?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht den Stellenabbau als Folge des harten Branchenwettbewerbs. «Wir sehen grosse globale Überkapazitäten, der internationale Wettbewerb ist seit Jahren entsprechend hart», wird der Grünen-Politiker von «BR» zitiert.

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Kommentare

Huldrych Ammann

Und unsere lokalpolitischen Lobbyisten wollen ernsthaft ein paar Miniwerke in der noch teureren Schweiz retten? Schade um die Steuergelder.

User #5710 (nicht angemeldet)

Das grüne Wirtschaftswunder ;)

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