EZB: Weitere Zinssenkung im Juni möglich?
Die Eurozone bleibt insgesamt auf einem stabilen Wachstumspfad. Dies gibt der EZB zusätzlichen Spielraum für eine weitere Zinssenkung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht kurz davor, ihre Leitzinsen erneut zu senken, obwohl die Kerninflation weiterhin über dem Zielwert liegt. Experten rechnen laut «morningstar» damit, dass der Einlagensatz Anfang Juni um 0,25 Prozentpunkte reduziert wird.
Diese Massnahme ist Teil eines seit Monaten andauernden Lockerungszyklus, der die Konjunktur in der Eurozone stützen soll. Trotz der anhaltenden Unsicherheit durch internationale Handelskonflikte zeigt sich die europäische Wirtschaft widerstandsfähig.
Die jüngsten Konjunkturdaten deuten auf eine leichte Verbesserung der Wachstumsraten hin. Die EZB sieht sich dadurch in ihrer Strategie bestärkt, die Geldpolitik weiter zu lockern.
EZB plant weitere Zinssenkungen
Die nächsten Sitzungen der EZB sind bereits terminiert, sodass die Märkte gespannt auf weitere Signale aus Frankfurt warten. Die Märkte erwarten, dass der aktuelle Zyklus der Zinssenkungen bald sein Ende finden könnte.
Einige Analysten gehen davon aus, dass nach der Juni-Sitzung eventuell nur noch eine weitere Senkung folgt. Danach könnte die EZB in einen abwartenden Modus übergehen, um die Wirkung der bisherigen Massnahmen zu beobachten.
Wirtschaftliche Entwicklung und Prognosen
Die Wirtschaft der Eurozone hat sich zuletzt robuster entwickelt als erwartet. Im ersten Quartal 2025 konnte das Bruttoinlandsprodukt leicht zulegen, was vor allem auf positive Impulse aus Deutschland zurückzuführen ist.
Ökonomen rechnen damit, dass die EZB ihre Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre anheben wird. Gleichzeitig dürfte auch die Inflationsprognose nach unten angepasst werden, da sich die Teuerungsraten zuletzt abgeschwächt haben.
Besonders in Ländern wie Frankreich ist die Inflation laut «it-boltwise» im Mai deutlich zurückgegangen. Die anhaltende Unsicherheit durch mögliche US-Strafzölle bleibt jedoch ein Risikofaktor.
Auswirkungen auf Sparer, Kreditnehmer und Märkte
Für Sparer bedeuten weitere Zinssenkungen in der Regel niedrigere Guthabenzinsen auf Bankkonten. Das macht klassische Sparformen weniger attraktiv, während Kreditnehmer von günstigeren Konditionen profitieren können.
An den Aktienmärkten sorgen Zinssenkungen meist für positive Impulse, da sie Investitionen begünstigen und die Unternehmensfinanzierung erleichtern. Auch die Kurse von Anleihen steigen, da die Renditen neuer Papiere sinken und bestehende Anleihen an Wert gewinnen.
Die EZB will die Konjunktur unterstützen und die Inflation mittelfristig auf das angestrebte Ziel von zwei Prozent bringen. Die nächsten geldpolitischen Entscheidungen werden zeigen, wie konsequent die Zentralbank diesen Kurs fortsetzt.
