Chinesische Firma Sensetime legt erfolgreiches Börsendebüt in Hongkong hin

Das chinesische Unternehmen Sensetime, das Software zur Gesichtserkennung herstellt, hat in Hongkong ein erfolgreiches Börsendebüt hingelegt.

Stand von Sensetime auf einer Messe in Shanghai - CNS/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Spezialist für Gesichtserkennung von den USA sanktioniert.

Die Aktie des auf Künstliche Intelligenz spezialisierten Unternehmens legte am Donnerstag um satte 23 Prozent zu - obwohl das Unternehmen mit US-Sanktionen belegt ist. Das Unternehmen nahm mit dem Börsengang umgerechnet rund 650 Millionen Euro ein.

Die USA haben das Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt und werfen Sensetime vor, dass die Gesichtserkennung von der chinesischen Polizei in der Uiguren-Provinz Xinjiang eingesetzt wird. Menschenrechtsorganisationen legen den Behörden dort massive Menschenrechtsverletzungen zur Last.

Der für den 17. Dezember geplante Börsengang von Sensetime war deshalb zunächst ausgesetzt worden. Das Unternehmen wies die Anschuldigungen jedoch entschieden zurück und erklärte, an dem Börsengang prinzipiell festzuhalten. Durch die Sanktionierung ist es US-Bürgern oder Banken untersagt, Aktien des Unternehmens zu erwerben.

Die Software von Sensetime wurde auch in der Corona-Pandemie in China eingesetzt: zur Temperaturmessung, zur Feststellung, ob jemand wie vorgeschrieben eine Maske trägt, und zur Identifizierung - auch mit Maske.