Bauhauptgewerbe: Umsatz erreicht Vorkrisenniveau

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Zürich,

Der Nachhol-Effekt aus dem Corona-Jahr wird beim Bauhauptgewerbe wohl bald auslaufen. Dies nach einem erzielten Umsatz von 6 Milliarden Franken im Sommer 2021.

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Das Bauhauptgewerbe erzielte von Juli bis September einen Umsatz von 6,4 Milliarden Franken. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bauhauptgewerbe erzielte im Sommer einen Umsatz von rund 6 Milliarden Franken.
  • Gleichzeitig sind rund 6500 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.
  • Das Gewerbe betrachtet die derzeitige Erholung jedoch als vorübergehende Erscheinung.

In der Schweiz ist auch im Sommer 2021 rege gebaut worden. Das bescherte dem Bauhauptgewerbe einen deutlich höheren Umsatz. Die Nachholeffekte aus dem Corona-Jahr dürften jedoch allmählich auslaufen. Von Juli bis September erzielte das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 6,4 Milliarden Franken.

Es war damit das umsatzstärkste Quartal seit mindestens drei Jahrzehnten. Dies teilte der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mit. Ein Teil des Wachstums sei aber auf höhere Baupreise zurückzuführen.

Rund 6500 neue Arbeitsplätze

Gleichzeitig seien im laufenden Jahr 6500 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Das Baugewerbe beschäftigte per Ende September 91'500 Festangestellte. Das sei der höchste Wert seit fast 20 Jahren.

Und auch im letzten Jahresviertel werden die Baumeister einen «beachtlichen» Umsatz erwirtschaften. Demnach wurde eine Bautätigkeit von rund 6 Milliarden Franken für das letzte Vierteljahr vorausgesagt.

Umsatz von rund 21 Milliarden Franken im Corona-Jahr

Damit würde der Umsatz dieses Jahr wieder an das Niveau von 2019 – das bisherige Rekordjahr – heranreichen. Womöglich werde es sogar überschritten. Dies erklärten die Baumeister. 2020 hatte die Branche einen Umsatz von 20,7 Milliarden erzielt.

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Das Bauhauptgewerbe erzielte 2020 einen Umsatz von rund 21 Milliarden Franken. - AFP/Archiv

Was auf dem Papier wie eine «Boomphase» aussehe, müsse aber wegen starker Sonder- und Nachholeffekte relativiert werden. Denn das Bauhauptgewerbe habe anderthalb schwache Jahre hinter sich. Die letzten 18 Monaten seien von der Corona-Pandemie und massiven Preissteigerungen beim Baumaterial geprägt gewesen.

Bauaktivität dürfte abnehmen

Der Baumeisterverband betrachte die derzeitige Erholung daher als eine vorübergehende Erscheinung. Mittelfristig dürfte sich die Bauaktivität nach Einschätzung des SBV wieder auf einem tieferen Niveau einpendeln.

Für diese These spricht die Entwicklung des Auftragseingangs. War dieser zu Beginn der Corona-Krise stark rückläufig, kamen Anfang 2021 rekordhohe Neuaufträge über 7,2 Milliarden Franken rein. Dieser Wert ist zuletzt wieder auf 5,3 Milliarden gesunken. Der Arbeitsvorrat sank gleichzeitig von 17 Milliarden Ende März auf noch 15,4 Milliarden Franken Ende September.

Baumeisterverband
Im zweiten Quartal dürfte die gesamte Bautätigkeit nun gemäss dem Bauindex um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal sinken. (Symbolbild) - AFP

Daher sei es auch nicht garantiert, dass die derzeit hohe Beschäftigung auch dauerhaft gehalten werden könne, halten die Baumeister fest. Die Beschäftigtenzahl erreiche üblicherweise Ende September ihren Höhepunkt, also kurz vor Beginn des Winters.

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