Anleger vor Fed-Entscheid weiter defensiv
Der Dax steuert am Montagmorgen auf den fünften Verlusttag in Folge zu.

Eine erhoffte Stabilisierung ist damit auch zu Wochenbeginn zunächst wieder ausgeblieben. Anleger reduzierten weiter ihr Risiko, bevor am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank erwartet wird. Der deutsche Leitindex verlor nach einer Handelsstunde 0,70 Prozent auf 12.651,52 Punkte. Während der MDax recht milde um 0,34 Prozent auf 23.861,63 Punkte fiel, gab der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um mehr als ein Prozent nach.
Eine erhoffte Stabilisierung ist damit auch zu Wochenbeginn zunächst wieder ausgeblieben. Mit hohen US-Inflationszahlen als Auslöser hatte der Dax in der Vorwoche über 2,5 Prozent verloren, nachdem er zwischenzeitlich noch deutlich auf 13.564 Punkte zugelegt hatte. Bei steigenden Rezessionssorgen seien alle Augen nun auf die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed gerichtet, hiess es bei der Credit Suisse.
Unternehmensseitig bleiben die Blicke auf den VW-Konzern gerichtet wegen Neuigkeiten zum Börsengang der Porsche AG, der nun für den 29. September angekündigt ist. Die Porsche-AG-Vorzüge werden in einem Korridor zwischen 76,50 und 82,50 Euro pro Stück angeboten, schon an diesem Dienstag soll die Zeichnungsfrist beginnen. Bei der Marktkapitalisierung des Sportwagenbauers werden damit Berechnungen zufolge bis zu 75 Milliarden Euro anvisiert, was eher am unteren Rand bisheriger Expertenschätzungen lag.
Die Papiere der Konzernholding Porsche SE reagierten mit einem Anstieg um 2,6 Prozent. Die VW-Vorzüge bewegten sich im Dax aber immerhin knapp mit 0,1 Prozent im Plus.
Ein in der Dax-Indexfamilie auffällig grosser Verlierer waren am Montag die Papiere von Sixt, die im MDax um 8,2 Prozent absackten. Erstmals seit November 2020 wurden sie wieder unter der 90-Euro-Marke gehandelt. Dafür verantwortlich gemacht wurde eine Analystenabstufung auf «Underperform» durch die Experten der französischen Investmentbank Exane BNP.
Mit bis zu drei Prozent unter Druck standen auch die Aktien von 1&1 und dem Mutterkonzern United Internet. Sie litten damit unter dem stockenden Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes. Laut 1&1-Mitteilung vom Freitagabend bremsen Lieferprobleme beim wichtigsten Ausbaupartner den Prozess. Das Zwischenziel von 1000 5G-Antennenstandorten bis Ende 2022 werde nicht erreicht, hiess es. Allerdings wurde auch betont, dass die Probleme keine Auswirkungen auf den geplanten Netzstart haben dürften.
Umgesetzt wurden am Montag noch die jüngsten Indexänderungen. Siemens Energy ist zurück im Dax. Während die Titel des Aufsteigers unter Druck standen, griffen Anleger bei dem Absteiger Hellofresh wieder zu, wie dessen Kursplus von 2,3 Prozent zeigt. Er hat seine neue Heimat im MDax, gemeinsam mit dem Telekomausrüster Adtran sowie den Autozulieferern Stabilus und Hella. Auch im SDax gab es diverse Änderungen - unter anderem mit der Rückkehr von Nordex.