Ukraine Krieg: Schweiz ermittelt wegen Kriegsverbrechen

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) sammelt von ukrainischen Flüchtlingen Informationen über mögliche Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg.

Eines der nach dem Massaker von Butscha im Ukraine-Krieg entstandenen Gräber. - Twitter/@nypost

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ersterfassung von Informationen ukrainischer Flüchtlinge läuft über ein Webportal.
  • Laut Fedpol hätten bereits mehrere Einvernahmen stattgefunden.

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) ermittelt wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine. Das Ziel ist es, Beweise zu sammeln, um auf allfällige spätere Strafverfahren oder Rechtshilfeersuchen, namentlich des Internationalen Strafgerichtshofs ICC oder von Staaten, rasch reagieren zu können.

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Das Fedpol habe in Zusammenarbeit mit der Bundesanwaltschaft ein Verfahren entwickelt, um von ukrainischen Flüchtlingen Informationen über mögliche Kriegsverbrechen zu sammeln, teilte das Bundesamt am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit einen Bericht von «Sonntagsblick».

Mehrere Einvernahmen stattgefunden

Die Ersterfassung von Informationen ukrainischer Flüchtlinge läuft gemäss Fedpol über ein Webportal auf seiner Website als erster Kontakt zwischen den Strafverfolgungsbehörden und den potenziellen Opfern und Zeugen von mutmasslichen Kriegsverbrechen.

Zurzeit analysiert Fedpol die über das Webportal eingegangenen Informationen und geht verschiedenen Hinweisen nach, wie das Bundesamt weiter schrieb. In diesem Rahmen hätten bereits mehrere Einvernahmen stattgefunden.

Fedpol habe auch mehrere potenzielle Zeugen in der Schweiz identifiziert und überprüfe die vorliegenden Informationen. Zum Inhalt dieser Einvernahmen und zu den ersten Ergebnissen machte das Fedpol keine Angaben.