Überfordertes Gehirn kann Ursache von Unfällen sein
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung ist den menschlichen Fehlern im Strassenverkehr auf den Grund gegangen. Häufig ist Überforderung Grund für einen Unfall.

Das Wichtigste in Kürze
- 95 Prozent der Unfälle passieren wegen menschlichen Fehlern.
- Die BFU ist diesen Fehlern auf den Grund gegangen.
Fehler von Fahrerinnen und Fahrern sind Ursache der allermeisten Verkehrsunfälle. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) hat eine Analyse durchgeführt und kommt zu folgendem Ergebnis: Das menschliche Versagen ist auf die ungenügende Verarbeitung von Informationen im Gehirn zurück zu führen.
Rund 3900 schwere Verkehrsunfälle wurden 2018 auf Schweizer Strassen registriert. Ursache waren bei 95 Prozent laut den Unfallprotokollen der Polizei menschliche Fehler, wie die BFU heute Donnerstag mitteilte. Beim Auto oder beim Strassenzustand liege die Ursache nur selten.
Falsche Analyse der Situation kann verheerend sein
Den menschlichen Fehlern ist die BFU mit einer Analyse auf den Grund gegangen. In komplexen Situationen, etwa auf einer Kreuzung, kann das Gehirn die vielen einprasselnden Informationen nicht immer rasch genug verarbeiten. Die Folge: Überforderung.
Hinzu kommen kann, dass Lenkerinnen oder Lenker abgelenkt, müde oder aufgeregt sind oder sich auf das Falsche konzentrieren. Dies schreibt die BFU. Wird eine Situation falsch analysiert, etwa mit einer Tempo-Fehleinschätzung, folgt möglicherweise die falsche Reaktion des Lenkers oder der Lenkerin.
Eine gute Fahrausbildung und Sicherheitskampagnen könnten diese menschlichen Risiken und damit die Unfallrisiken vermindern, schreibt die BFU. Noch wirksamer seien indes Investitionen in «selbsterklärende» Strasseninfrastruktur und Fahrassistenzsysteme, etwa Notbrems-Assistenten.